Ein großartiger SuperUltraWide-Gaming-Monitor ohne den ultrabreiten Preis
Samsung hat mit den Gaming-Monitoren CHG90, CRG9 und Odyssey G9 vielleicht die allgemeine Begeisterung für SuperUltraWide 32:9 Mega-Monitore ausgelöst, aber jetzt fangen auch andere Hersteller damit an, auf dieses Thema einzugehen. Der AOC Agon AG493UCX ist ein solcher SuperUltraWide Gaming-Monitor, der dieselbe Auflösung wieder aktuellste Rivale von Samsung, bietet, nämlich 5.120 x 1.440 – aber zu einem weit geringerem Preis: 1.000 USD gegen die 1.480 USD des Odyssey G9.
Natürlich ist das immer noch eine Menge Geld, die man in effektiv zwei zusammengepresste 2.560 x 1.440 27 Zoll-Monitore steckt. Der Hauptgrund dafür, dass der AOC so viel günstiger ist, liegt darin, dass der Bildschirm über eine Bildwiederholrate von „nur“ 120 Hz anstelle der 240 Hz des G9 verfügt, zudem erfüllt die VESA HDR-Zertifizierung nur den DisplayHDR 400-Standard des Einstiegslevels anstelle des DisplayHDR 1000-Erlebnisses auf Anschlag. Die Krümmung des VA-Panels ist auch nicht so stark betont, was es einfacher macht, die Kanten des Bildschirms zu sehen, ohne deinen Nacken verdrehen zu müssen.
Tatsächlich hat der AG493UCX mehr mit dem älteren CRG9-Display (das in meinen Augen überlegen ist) gemeinsam als mit dem neueren Odyssey-Modell, das immer noch für einen ähnlichen Preis von 1.050 USD erhältlich ist, wenn du es wo auf Lager findest – abgesehen von der niedrigeren HDR-Spezifizierung. Für diesen Preis schätze ich, dass der CRG9 wahrscheinlich den Kauf immer noch eher wert ist, als der AG493UCX und wenn nur für seine augenfällige DisplayHDR 1000-Unterstützung, aber es ist ungewiss, wie lange dieser Monitor noch im Einsatz sein wird, nachdem er durch den Odyssey-Nachfolger ersetzt wurde.
An diesem Punkt stellt der AG493UCX eine gute Alternative dar. Ich persönlich glaube, dass 120 Hz für einen Bildschirm dieser Größe ausreichend ist. Es erfordert eine ziemlich heftige Grafikkarte, um Games flüssig in 5.120 x 1.440 zum Laufen zu bringen – ich empfehle zumindest eine Nvidia GeForce 2070 Super oder eine AMD Radeon RX 6700, wenn du mit dem Gedanken spielst, dir eine zuzulegen. – und selbst die besten modernen Grafikkarten werden Probleme damit haben, diese Bildwiederholrate in namhaften Blockbustern zu füllen. 240 Hz sieht zwar am Papier gut aus, natürlich, aber solange deine Gaming-Bibliothek nur aus 2D-Indie-Gamies oder kompetitiven Online-Shootern besteht, wird es noch Jahre dauern, bis du eine Grafikkarte finden wirst, die dazu in der Lage ist, das meiste herauszuholen. 120 Hz ist im Moment ausreichend und Spiele wie Resident Evil Village sehen mit einer RTX 3080 in SuperUltraWide immer noch schön und flüssig aus – zumindest in meinen Testläufen.
Ich bin auch nicht sonderlich begeistert vom niedrigeren HDR-Support des AG493UCX. Die Hauptsache ist, ihn zum Laufen zu bringen, als ich meine alte Testszene in Assassin’s Creed Odyssey bootete, was mich mit all den Problemen, die ich mit der HDR-Unterstützung beim Odyssey G9 hatte, aufatmen ließ. Nicht nur, dass der Bildschirm automatisch auf einen seiner vier HDR-Bildmodi umschaltete, als ich HDR In-Game aktivierte, ich war auch dazu in der Lage, die In-Game-Slider zu nutzen, um ein gutes Bild zu bekommen, ohne dass alles massiv überstrahlt aussieht.
Es gibt keine auffällige RGB-Beleuchtung auf der Rückseite des AG493UCX, sodass der Preis noch weiter nach unten gedrückt wird kann.
Wie bei anderen DisplayHDR 400-Bildschirmen, die ich getestet habe, ist die tatsächliche Auswirkung von HDR bei AG493UCX ziemlich schwach. Als ich meinen X-Rite i1 DisplayPro-Kalibrator über die heiße, brennende Sonne in Assassin’s Creed Odyssey gehalten habe, konnte ich nur eine Spitzenhelligkeit von rund 440 cd/m² messen, was tatsächlich etwas niedriger ist als das, was ich als reguläre Spitzenhelligkeit gemessen habe, nämlich 475 cd/m². Als Ergebnis hat das Spiel ziemlich gleich ausgesehen – unabhängig davon, ob HDR an- oder ausgeschaltet war – und wenn man bedenkt, wie lästig HDR unter Windows 10 immer noch ist, könnte man meinen, dass es sich nicht lohnt, sich damit zu beschäftigen.
HDR ist also nichts, was man sich auf die Fahne schreiben kann, aber das gekrümmte VA-Panel des AG493UCX ist immer noch ein echter Hingucker, das wunderschöne, lebendig wirkende Farben und einen ausgezeichneten Kontrast in Games und Desktop-Anwendungen gleichermaßen bietet. Mit Standard-Einstellungen (wozu auch der Standard Eco-Modus zählt, Gamma 1 und warme Farbtemperatur-Einstellungen, sowie unzählige deaktivierte Gaming-Modi), hat mein DisplayPro-Werkzeug eine nahezu perfekte Abdeckung von 99,5 % des sRGB-Farbraums und eine ausgezeichnete Abdeckung von 87,9 % der DCI-P3-Farbskala in HDR-Qualität gemessen. Selbst die besten HDR-Bildschirme müssen nur 90 % des DCI-P3-Farbraums erreichen, also ist es immer noch ziemlich gut, so nahe dran zu sein.
Der AG493UCX verfügt über eine gute Ausstattung an Display-Anschlüssen, darunter zwei HDMI 2.0-Eingänge, zwei DisplayPort 1.4-Eingänge, ein USB-C-Anschluss, drei USB 3.2 (Gen1) Anschlüsse und ein 3,5 mm Klinkenstecker.
Kombiniert mit einem schönen niedrigen Schwarzwert von 0,18 cd/m² (je näher an 0,00 cd/m² desto besser) und einem hohen Kontrastverhältnis von 2.565:1 kann der AG493UCX direkt ab Werk eingesetzt werden. In der Tat war ich nicht in der Lage, diese Werte zu verbessern, nachdem ich meinen üblichen Kalibrierungsprozess durchlaufen bin und ich würde auch nicht empfehlen, einen der dedizierten Gaming-Modi zu verwenden, da diese sehr blau aussahen, als ich sie eingeschaltet hatte.
Das ist auch gut so, denn AOCs Entscheidung, vier separate Tasten einzubauen, um durch das Onboard-Menüsystem navigieren zu können, anstelle eines intuitiven vier-Wege-Sticks bedeutete, dass der Versuch, irgendwelche Einstellungen zu verändern, ein wenig Kopfschmerzen verursachte. Ständig drückte ich die falschen Tasten oder verließ aus Versehen einen Menüreiter, wenn ich ihn auswählen wollte und viele Einstellungen waren auch nicht dort, wo ich sie erwartet hatte. Zum Beispiel war HDR nicht in der Registerkarte Luminance zu finden, dafür aber der Blaulichtmodus in den Farbeinstellungen. Es ist verwirrend und ich bin mir nicht sicher, warum AOC sie auf diese Art und Weise separiert hat, da doch viele von ihnen zusammen in einem einzigen Menübildschirm gruppiert werden könnten.
Die Navigation durch das Bordmenü ist ein bisschen umständlich, aber zum Glück wirst du es nicht allzu oft benutzen müssen.
Umständliche Menünavigation beiseite – ich habe es wirklich genossen, den AG493UCX auf meinem Schreibtisch zu haben. Nachdem ich in den letzten Wochen auf einen einzelnen 4K-Monitor umgestiegen bin, habe ich bemerkt, wie sehr ich den zusätzlichen horizontalen Platz vermisst habe, um all meine verschiedenen Fenster und Browser-Tabs im Alltag zu positionieren. Mit dem AG493UCX hatte ich Platz für zwei Internet-Tabs oder Word-Dokumente nebeneinander sowie auch Slack für das Büro und ein kleines Spotify-Fenster plus ein bisschen restlichen Platz für irgendetwas anderes, was ich mir anschauen muss – und als jemand, der gerne alles gleichzeitig sieht, woran er arbeitet, kann ich nicht betonen, wie wichtig dies war. Sicher, die verschiedenen Fenstermanagement-Verknüpfungen von Windows 10 sind nicht ganz ausgereift, um mit den üblichen Snap-Funktionen alles genau dorthin zu bekommen, wo man es haben will (obwohl es kostenlose Tools gibt, die dabei helfen, wenn man es nicht ständig manuell machen will), aber ich war vollkommen zufrieden damit, die Dinge dort zu arrangieren, wo sie sein sollten, wie und wann.
Und Mensch, ich liebe es, Spiele in UltraWide zu spielen, das tue ich wirklich. Es ist ein großer Genuss, ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Es ist immer ein Vergnügen, wenn einer dieser Monitor zum Testen ankommt und es ist so eine Freude, sich wieder in all der UltraWide-Herrlichkeit zu sonnen, nachdem man zuvor monatelang auf 16:9 festgelegt war. Nicht alle Spiele unterstützen die Seitenverhältnisse 21:9 und 32:9 und die, die es nicht tun, hinterlassen lästige schwarze Balken auf beiden Seiten des mittleren Teils des Bildschirms. Das ist nicht ideal und fällt bei 32:9-Bildschirmen wie dem AG493UCX natürlich viel stärker auf als bei einem 21:9-Display. Mehr und mehr PC-Spiele werden jedoch mit UltraWide-Unterstützung ausgestattet und ich persönlich glaube, dass es sich lohnt, das gelegentliche Anfallen schwarzer Balken in Kauf zu nehmen, wenn richtige UltraWide-Games so verdammt gut aussehen. Dennoch, wenn du aus irgendeinem Grund eine besondere Abneigung gegen schwarze Balken hast, dann ist ein SuperUltraWide-Bildschirm wie der AG493UCX wahrscheinlich nicht das Beste, was du dir anschaffen solltest.
Der AG493UCX ist kein offizielle von Nvidia zertifizierter G-Sync Compatible-Monitore, aber ich hatte keine Probleme damit, die VRR-Technologie AMD FreeSync Premium Pro mit meiner Nvidia RTX 3080 zum Laufen zu bringen, sodass er sich gut für Nvidia- und AMD-Grafikkarten-Besitzer gleichermaßen eignet.
Für diejenigen, die auf dem Markt nach einem SuperUltraWide-Gaming-Bildschirm suchen, ist der AOC Agon AG493UCX jedoch eine großartige Wahl. Sein ausgezeichnetes Panel lässt Spiele und Desktop-Anwendungen wunderbar lebendig und detailreich aussehen und die Auflösung von 5.120 x 1.440 Pixel bietet genügend Bildschirmfläche, um auch etwas Arbeit zu erledigen. Sicher, das HDR ist vielleicht nicht das Beste, was es gibt, aber es ist brauchbar und es ist nicht schwer, es zum Laufen zu bringen. Ich würde das Gerät definitiv dem Samsung Odyssey G9 vorziehen – obwohl, wenn du wirklich Wert auf HDR legst, dann würde ich dringend empfehlen, den älteren CRG9 von Samsung aufzuspüren, solange du ihn noch bekommst. Für alle anderen ist der AOC Agon AG493UCX die nächstbeste Wahl. Er bietet eine fantastische Farbgenauigkeit und eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hz in einem Luxus-Paket.
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