Der BenQ PD2700U ist ein professioneller 4K-Monitor mit einem vernünftigen Preis, der darauf abzielt, eine ausgezeichnete Bildqualität für Editoren und Schöpfer bereitzustellen, ohne dabei das Budget zu sprengen. Dieses Modell bietet kein Adobe RGB oder spezialisierte Farbskala-Filter an, aber das Feature-Set ist in keinem Fall eingeschränkt oder für einfache Home- und Office-Zwecke gedacht. Der BenQ PD2700U verspricht für seine Preisklasse eine außergewöhnliche Bild-Performance, aber wie schlägt er sich gegen seine Mitstreiter in diesem stark umkämpften Segment?
Design, Gestaltung und Features
Der BenQ PD2700U behält das vereinfachte Design der PD-Reihe bei, welches eine solide Verarbeitungsqualität und Glätte umfasst. Der Monitor verfügt über ein mattschwarzes Finish, welches eine nette Textur besitzt, die Kleckse und das Sammeln von Staub verhindert oder zumindest vermindert. Die Vorderseite ist dank einem Dual-Stage-Design rahmenlos, wenn auch die Ränder des Panels noch an drei Seiten sichtbar sind.
Der BenQ PD2700U ist nicht so ultradünn wie die neuesten Premium-Bildschirme, aber sein Gehäuse verfügt über annehmbare, vernünftige Proportionen, die ihn ideal für die Wandmontage machen. Die Nutzung des inkludierten Ständers wird nur neun Zoll an Tiefe (entspricht etwa 24 Zentimetern), daher sollte die Platzierung für die meisten einfach sein. Das Gerät wird in nicht zusammengebautem Zustand geliefert, der Zusammenbau benötigt jedoch nicht einmal fünf Minuten (mehr oder weniger), weil auch keine besonderen Werkzeuge dafür notwendig sind.
Der Montageständer hat ein ziemlich gutes Gewicht aufgrund von Metalleinlagen, was eine gute Stabilität, Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit bedeutet. Die Ausrichtung des Gewichts am unteren Teil des Ständers garantiert, dass der BenQ PD2700U die ganze Zeit aufrecht steht, ohne der geringsten Chance für ein Umstürzen. Wie bereits erwähnt ist die Qualität der Verarbeitung extra stabil und die Qualitätskontrolle von jedem einzelnen Teil des Produkts ist erstklassig.
Eine Sache, die uns an der Funktionalität des BenQ PD2700U missfällt, ist, dass das Unternehmen OSD-Buttons anstelle eines Joysticks verbaut hat. Einige der erhabenen Displays von BenQ verfügen über S-Switch-Pucks, die erstaunlich praktisch und zweckdienlich sind, während ein cooler Faktor zum Gerät hinzugefügt wird. Man kann jedenfalls Probleme mit der Nutzung der Buttons vermeiden, indem man sich DisplayPilot von der Webseite herunterlädt, um einige Steuerungsmöglichkeiten einfacher zu machen.
Eines der Highlights des BenQ PD2700U in der Produktivität ist das reichhaltige I/O-Layout, von dem wir wissen, dass Creator es sehr nützlich finden werden. Die Haupt-Videoeingänge beinhalten DisplayPort 1.4, Mini DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0, neben einem dritten DisplayPort 1.4-Ausgang für Daisy Chaining. Letzteres ist etwas, worüber alle professionellen Bildschirme verfügen sollten, besonders, nachdem Multi-Monitor-Setups jetzt immer weniger selten und mit der Zeit immer gängiger werden.
Der BenQ PD2700U verfügt auch über eine sehr großzügige Anzahl an USB 3.0-Slots, er bietet KVM-Switching-Möglichkeiten, wodurch der Nutzer zwei PCs mit einem einzelnen PD2700U kontrollieren können. Uns gefällt, dass BenQ es sogar geschafft hat, ein Paar Lautsprecher mit zwei Watt hinein zu quetschen, mit denen man Audio auf niedriger Lautstärker hören kann, jedoch ist ein separates Set an Lautsprechern für Gaming oder andere Unterhaltungszwecke vonnöten.
Display, Leistung und Performance
Der BenQ PD2700U stellt ein 27 Zoll großes IPS-Panel mit einer Auflösung von 3840 x 2160, einer Bildwiederholrate von 60 Hz und einer Reaktionszeit von fünf Millisekunden zur Schau. Der Bildschirm wird von einer Hintergrundbeleuchtung mit 350 cd/m² angetrieben und ist mit einem Kontrastverhältnis von 1.300:1 bewertet, was ausgezeichnete Tiefen und Reichweiten produzieren sollte. BenQ legt den Schwerpunkt bei diesem Gerät auf die Farbqualität, daher hat das Unternehmen entschieden, ein 10-bit Farbinterface zu verwenden.
Der Bildschirm ist dank der engeren Pixelabstände eines 4K-Bildschirms völlig frisch und scharf in die 27 Zoll große Diagonale gequetscht worden. Diese Charakteristik unterstützt die Produktivität, fällt GPUs aber sehr stark zur Last und könnte für manche Nutzer eine Skalierung benötigen. Es ist ein bisschen schwieriger, den BenQ PD2700U für das Lesen zu verwenden, aber Apps bieten den zusätzlichen Raum, um den eigenen Arbeitsplatz zu erweitern.
Der BenQ PD2700U zeigt gemischte Ergebnisse, wenn er mit einem DataColor Spyder Elite V genauer untersucht wird. Die Farbabdeckung hat nur 96 % sRGB erreicht, was zwar nicht schlecht, aber doch ein wenig enttäuschend ist, wenn man bedenkt, dass der Schwerpunkt des Geräts auf dem Farbprofil liegt. Man muss den sRGB-Modus des Displays wechseln, um ihn näher an die vollen 100 % zu bringen, wenn der Unterschied für die typische Anwendung nur minimal sein wird.
Die Farbgenauigkeit wird mit einem Standard-Delta E von 2.5 besser, auch, wenn sie für einen professionellen sRGB-Monitor einfach zu kurz kommt, um perfekt zu sein. Der Score wird von der schlechten Farbgleichheit des Panels beeinflusst, welche massive in den unteren Teilen des Bildschirms aufwies. Der BenQ PD2700U sollte besseren Scores fähig sein, wenn die Muster über einen klareren Bildschirm verfügt hätten, doch wir denken, dass es immer noch großartig ist, dass der Monitor dennoch einen DE von nur 2.5 erreichte und das trotz dieser Schwachstellen.
Wir waren nicht in der Lage, den Kontrast konsistent zu messen, aber der BenQ PD2700U lag im Durchschnitt bei einem Verhältnis zwischen 800:1 und 900:1, was für einen IPS-Monitor absolut annehmbar ist. Auf jeden Fall hat BenQ dieses Display mit einem Wert von 1.300:1 gewertet, daher haben wir etwas Besseres als das oder zumindest etwas ähnliches zu den Fähigkeiten des LG Nano IPS erwartet. Diese Einschränkung, kombiniert mit dem leicht niedrigeren Gamma hat dazu geführt, dass Schwarztöne eher Grau erscheinen, wenn man den Monitor in schlecht beleuchteten Umgebungen betrachtet.
Der Bildschirm kann heller werden, wenn dies benötigt ist, wobei das Maximum der Beleuchtung bei 100 % mit 345 cd/m² liegt. Auf jeden Fall leidet die Farbgleichheit des Panels über 50 % stark, was das Können des Monitors in hellen Räumen oder Büros und Studios dementsprechend einschränkt. Auch dieser Aspekt variiert von Einheit zu Einheit, daher wissen wir, dass es auch Exemplare gibt, die hierbei über substanziell bessere Outputs verfügen.
Der BenQ PD2700U kann für das Gaming genutzt werden, aber das ist nicht sein Hauptzweck. Der Monitor kann mit Bewegungen nicht sonderlich gut umgehen, tempogeladene Spiele wie Rainbow 6 Siege wiesen Unschärfe auf und litten an Ghosting-Effekten, was für die meisten unserer Mitarbeiter feststellen konnten. Langsamere Spiele, wie beispielsweise The Witcher 3 gingen besser, da weniger Schwenkungen und Bewegungen im Gameplay involviert sind.
Dieses Modell verfügt auch über keine Adaptive Sync-Lösungen, was beim Gaming in einer 4K-Auflösung bitter notwendig wäre. Man wird eine richtig ordentliche Grafikkarte und ein bisschen Optimieren und Herumprobieren benötigen, um sicherstellen zu können, dass die Frames stabil bleiben und ein Ruckeln zu verhindern. Der Input-Lag liegt im Schnitt bei 15 ms, was für ein professionelles Display akzeptabel und vertretbar ist. Es gibt keine auffälligen Verzögerungen, solange man Gaming auf Competitive-Level gewohnt ist.
Gedanken über den BenQ PD2700U
Der BenQ PD2700U ist ein ausgezeichneter Monitor, wenn man seinen Preis und seine Fähigkeiten für eine professionelle Lösung für Creator und Designer bedenkt. Unsere Test-Einheit hatte Probleme mit der Farbgleichheit, was die Scores am Kolorimeter beeinflusste, dennoch konnte eine bessere Farbgenauigkeit ab Werk festgestellt werden, als bei den meisten anderen. Für uns ist das ein gutes Zeichen dafür, dass die Werksbehandlung bei BenQ seine Vorzüge hat, was versichert, dass bessere Exemplare die Erwartungen erfüllen werden.
Die Konnektivität und der Nutzen des Bildschirms sind ausgezeichnet, auch wenn wir uns wünschen, dass BenQ eine bessere Implementierung für Manipulation und Optimierung am Display nutzen würde. Die Gaming-Performance ist allenfalls akzeptabel, aber die PD-Serie ist in der Unterhaltungs-Kategorie auch nicht wirklich berühmt. Der BenQ PD2700U ist ausgezeichnet für Design, Videobearbeitung und Fotografie, aber Feierabend-Gamer müssen sich woanders umschauen.
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