TN vs. IPS vs. VA und alles, was Sie über die Panel-Technologie Ihres Monitors wissen müssen.
Ihr Gaming-Monitor zählt zu den wichtigsten Teilen Ihres PCs und ein Großteil davon ist vom Paneltyp abhängig, der zur Anzeige der Polygone verwendet wird. Wahrscheinlich haben Sie schon mehrere Monitor-Paneltypen in den Produktangaben zu Gaming-Monitoren gesehen, die dort in Form von Begriffen wie TN, IPS und VA auftauchen. Was bedeuten diese Begriffe allerdings und welche Auswirkung haben sie auf die Qualität Ihres Gaming-Monitors? Wie Sie sich wahrscheinlich schon durch den Titel denken können, werde ich Ihnen in diesem Artikel alles verraten, was Sie über die verschiedenen Gaming-Monitor Paneltypen wissen müssen – inklusive ihrer Stärken und Schwächen und für welchen Paneltyp Sie sich letztendlich entscheiden sollten, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen.
Ich werde mich dabei allerdings nicht lange mit der genauen chemischen Struktur jeder einzelnen Art von Sub-Pixel auseinandersetzen, denn das haben schon viele andere getan. Halten Sie nach diesen Details Ausschau, dann würde ich Ihnen TFT Central empfehlen. Stattdessen werde ich mich genau auf das konzentrieren, was Sie tatsächlich über Gaming-Monitor Paneltypen wissen müssen: Zum Beispiel, wie sich ihre verschiedenen Eigenschaften auf die Leistung auswirken und wie Sie verhindern können, sich für den falschen Monitor zu entscheiden, indem Sie sich genau erkundigen, worum es bei den technischen Details überhaupt geht. Dann lassen Sie uns mal loslegen.
Der Acer Predator XB241H zählt dank seiner Nvidia G-Sync Zertifizierung zu den besten TN Gaming-Monitoren, die momentan erhältlich sind.
Gaming-Monitor Paneltypen: TN (Twisted Nematic)
Beginnen wir mit einem der häufigsten Paneltypen, die heute angeboten werden: TN oder Twisted Nematic. TN-Panels werden heutzutage in die meisten Gaming-Monitore integriert – besonders in die Geräte mit hohen Bildwiederholungsraten und Geräte, die auf Profi-eSports oder etwas ähnliches ausgelegt sind.
Die Vorteile: Die häufige Verwendung liegt ganz einfach daran, dass sie a) ziemlich günstig herzustellen sind und sich b) durch die schnellste Reaktionszeit unter den Paneltypen auszeichnen. Das bedeutet, dass es beim Klicken mit der Maus und der Verwendung der Tastatur weniger Verzögerung gibt, bis die Handlung auf den Bildschirm übertragen wird. Sie sind daher ideal für Shooter und Spiele geeignet, die schnelle Reaktionszeiten erfordern.
Es gibt allerdings noch weitere Vorteile einer schnelleren Reaktionszeit. Zu ihnen zählen beispielsweise weniger Verschwimmen und Ghosting, wenn sich schnell bewegende Objekte auf dem Bildschirm erscheinen. Sie erhalten also ein klareres, schärferes Bild. Einige Gaming-Monitore werden sogar mit einer Reaktionszeit von lediglich 1ms beworben. Das wichtigste, worauf Sie achten müssen, sind allerdings die Worte, die direkt dahinterstehen, wie „black-to-black“ oder „grey-to-grey“ (was häufig mit GTG abgekürzt wird).
Black-to-black ist das Standard-Maß der Reaktionszeit und bezieht sich auf die Zeit, die es dauert, bis ein Pixel von schwarz, weiß und anschließend wieder schwarz geworden ist. Hierbei handelt es sich bei einem Monitor um die schnellste Farbänderung, die möglich ist, weswegen es als die beste und genaueste Reaktionszeit gilt.
Das Problem ist allerdings, dass diese Veränderung bei der alltäglichen Nutzung nicht allzu häufig erfolgt – besonders nicht, beim Spielen von Computerspielen. Stattdessen zeigen die meisten Pixel eine Farbe an, weswegen einige Hersteller stattdessen eine grey-to-grey Reaktionszeit ausschreiben. Hierbei kann es sich je nach Hersteller aber um verschiedene Werte handeln, die ganz davon abhängen, welcher Grauton als Anfangspunkt genutzt wird. Natürlich lassen sich hellere Grautöne schneller in weiß verwandeln als dunklere Grautöne. Die GTG-Angabe ist daher nicht unbedingt bei jedem Pixel dieselbe. Die GTG-Zeit ist daher eher ein grober Richtwert für die Reaktionszeit eines Monitors, als ein definitiver Fakt.
Mit den Jahren sind auch noch andere Technologien auf den Markt gekommen, die darauf abzielen, die GTG-Reaktionszeit eines Monitors zu verbessern oder versuchen, die Effekte einer etwas geringeren Reaktionszeit zu verringern. So sind einige Monitore beispielsweise mit einer Overdrive-Funktion ausgestattet, die darauf ausgelegt ist, den Pixeln zu ermöglichen, ihren Status sehr viel schneller zu ändern, indem mehr Spannung angelegt wird. Auf diese Weise kann die GTG-Reaktionszeit eines Monitors meist dramatisch verbessert werden. Sehen Sie in den Produktangaben daher eine sehr schnelle Angabe an dieser Stelle, dann wird sie höchstwahrscheinlich mithilfe einer solchen Overdrive-Funktion erzielt.
Der Asus ROG Swift PG27UQ hat einen ausgezeichneten IPS-Bildschirm.
Gaming-Monitor Paneltypen: IPS (In-Plane Switching)
Bei IPS-Monitoren geht es dagegen in erster Linie um die Farbgenauigkeit. IPS-Panel, die zum Großteil von LG hergestellt werden, gibt es in zahlreichen verschiedenen Typen. Viele Hersteller haben mit der Zeit versucht, ihre eigene Version als Konkurrenz von LG auf den Markt zu bringen. Es gibt somit zahlreiche Variationen und Kombinationen von Abkürzungen. Mittlerweile geben die meisten Hersteller (besonders im Gaming-Bereich) allerdings lediglich an, dass es sich um IPS handelt, statt die genaue Variante aufzulisten.
Eine Ausnahme ist jedoch, wenn es sich um ein AHVA-Panel bzw. „Advanced Hyper-Viewing Angle“-Panel handelt. Obwohl dieser Paneltyp im Grunde wie ein VA-Panel (unsere dritte Kategorie, die im Anschluss beschrieben wird) klingt, handelt es sich bei AHVA tatsächlich um eine Unterart eines IPS-Panels, die von AU Optronics hergestellt wird und so ziemlich dieselbe Leistung wie ein klassisches LG IPS-Panel aufweist.
Die Vorteile: Wie bereits erwähnt, zeichnen sich IPS-Panels im Allgemeinen durch eine großartige Farbgenauigkeit (normalerweise erwarte ich hier eine sRGB Farbabdeckung von ca. 96%) und gute Sichtwinkel aus, sodass dieser Paneltyp vor allem für farbintensive Arbeiten und Aufgaben wie die Foto- und Videobearbeitung geeignet ist. Das gilt für alle Arten von IPS-Panels und ihre besseren Sichtwinkel (häufig 178 / 178 Grad) bedeuten, dass es hier beim Blick auf den Bildschirm aus einem ungewöhnlichen Winkel zu keiner unangenehmen Veränderung der Farbe und des Kontrastes kommt.
Die Nachteile: Obwohl es hier in den letzten Jahren zu Verbesserungen gekommen ist, ist die Reaktionszeit eines IPS-Panels häufig leider langsamer als bei TN-Panels. Ich selbst habe dadurch bei Computerspielen noch keine Probleme mit der Latenz gehabt. Hinzu kommt, dass mir die Bildqualität sehr viel wichtiger als einige Millisekunden Unterschied in der allgemeinen Reaktionszeit ist.
Diese Panels können außerdem teurer als TN-Panels herzustellen sein. Gemeinsam mit der langsameren Reaktionszeit handelt es sich hierbei um einen weiteren Grund, wieso dieser Paneltyp im Gaming-Bereich nicht allzu häufig zu finden ist.
VA Panel wie das Philips 349X7FJEW kommen bei gebogenen und ultrabreiten Monitoren sehr viel häufiger vor.
Gaming-Monitor Paneltypen: VA (Vertical Alignment)
Zu guter Letzt gibt es noch das VA bzw. Vertical Alignment Panel. Ebenso wie bei den IPS-Panels gibt es auch bei VA-Panels zahlreiche verschiedene Typen. Die Haupttypen, um die es sich bei uns vor allem drehen wird, sind dabei MVA (Multi-Domain Vertical Alignment) und AMVA (advanced MVA).
MVA-Panels wurden zunächst entwickelt, um sie zwischen TN- und IPS-Panels anzusiedeln. Sie sollten bessere Sichtwinkel als TN-Bildschirme sowie einen höheren Kontrast und ein tieferes Schwarz als IPS-Bildschirme anbieten. Leider ist ihre Farbgenauigkeit allerdings nicht so gut wie bei einem IPS-Panel. Sie haben außerdem keine allzu gute Reaktionszeit.
AMVA-Panels (was nicht mit AHVA, einem IPS-Panel aus dem letzten Abschnitt verwechselt werden sollte) ist hier jedoch etwas fortschrittlicher. Diese Panels zeichnen sich daher durch eine bessere Farbgenauigkeit aus, während gleichzeitig der hohe Kontrast und das tiefe Schwarz beibehalten wird. Die Sichtwinkel sind allerdings noch immer etwas schlechter als bei IPS-Bildschirmen und auch die Reaktionszeit ist noch immer etwas langsamer. Verwendet man allerdings die Overdrive-Funktion eines Monitors, dann ist die Reaktionszeit eines VA-Panels sehr viel schneller als zuvor, sodass diese Panels mittlerweile immer häufiger in Gaming-Bildschirmen vorkommen – besonders wenn sie gebogen oder ultrabreit sind.
Die Vorteile: VA-Monitore sind im Grunde der ultimative Kompromiss. Ihre Hauptvorteile sind, dass sie die besten Schwarz-Level und einen sehr guten Kontrast zu bieten haben. Im Vergleich zu TN-Monitoren zeichnen sie sich außerdem durch bessere Sichtwinkel und eine höhere Farbgenauigkeit aus.
Die Nachteile: Obwohl VA einige der Schwachstellen eines TN-Monitors ausgleichen kann, bietet Ihnen ein solches Panel noch immer eine schlechtere Farbgenauigkeit als IPS-Panels. Auch die schlechteren Sichtwinkel können nicht mit der IPS-Konkurrenz mithalten. Die Hauptschwachstelle ist allerdings die langsame Reaktionszeit, bei der es sich bei den drei erwähnten Paneltypen um die langsamste handelt. Wie bereits erwähnt, wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um dies beim Einbau eines VA-Panels in einen Gaming-Monitor auszugleichen. Spielen Sie allerdings in erste Linie Shooter und ähnliches, dann ist ein VA-Panel wahrscheinlich nicht die beste Wahl für Sie.
Schreibe einen Kommentar