Wenn man mit dem Gedanken spielt, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen, um den eigenen PC upzugraden, so fragt man sich vermutlich früher oder später, was man denn nun upgraden sollte, um auch wirklich das Beste für sein Geld herausholen zu können.
In den meisten Fällen, mit Ausnahme des Hinzufügens einer SSD (Solid State Drive), wird das Hinzufügen von weiterem Arbeitsspeicher den eigenen Computer mehr beschleunigen, als jegliches andere Upgrade, das man durchführen kann.
Woran das liegt? Nun, Microsoft Windows und viele der bekanntesten und beliebtesten Anwendungen, die auf dem Betriebssystem laufen, sind wahre Ressourcenschweine.
Wenn man zwei oder drei Apps gleichzeitig ausführt, so müssen sie ständig um sich selbst tanzen, da Windows Teile ihres Codes und ihrer Daten andauernd zwischen Festplatte und RAM „auslagert“ und austauscht, wobei der Computer sich meistens in Schneckengeschwindigkeit festfährt. Das Hinzufügen von weiterem RAM bedeutet weniger „Auslagerung“ aufgrund einer weit schnelleren System-Performance.
Zum Glück für uns ist das Hinzufügen von RAM das schnellste und einfachste Upgrade, das man selber machen kann. Genau genommen ist es sogar dermaßen einfach, dass es praktisch jeder tun kann. Doch gibt es ein paar Dinge, die man beachten muss, bevor man sich weiteren RAM für den eigenen PC kauft:
1 – Man sollte sicherstellen, dass man die richtige Art der Speicher-Riegel kauft. Die meisten der neueren Computer nutzen RAM-Module das Standards DDR4 oder DDR3.
Wenn das eigene System alt genug ist, um noch DDR2 oder gar nur den einfachen DDR-RAM zu nutzen, so wird es vermutlich auch keinen Sinn machen, für dieses Upgrade ernsthaft Geld auszugeben.
Eine schnelle Möglichkeit, um herauszufinden, welche Art von RAM im eigenen PC verbaut ist, ist, indem man einfach die Modellnummer des Computers neben dem Wort „RAM“ oder „Arbeitsspeicher“ in Google eintippt und ein paar der Seiten besucht, bis man die gewünschte Information findet. Man kann den RAM-Typ für gewöhnlich auch auf der Seite der Schachtel, mit der der Computer geliefert wurde, ablesen, sollte diese noch irgendwo herumliegen.
Wichtig: Man wird auch wissen müssen, wie hoch die höchstmögliche RAM-Menge ist, die der eigene Computer unterstützt. Auf meinem Gateway-Desktop sind das nur einfache 8 GB. Der eigene Computer könnte mehr oder weniger unterstützen. Man muss nur darauf Acht geben, dass man immer nur so viel RAM hinzufügen kann, bis dieser Maximalwert erreicht wurde.
Eine weitere, schnelle und einfache Möglichkeit, herauszufinden, welche Art von RAM im eigenen Computer notwendig ist, ist der Besuch von www.crucial.com und dort ihr Tool „System Scanner“ auszuführen. Man findet den Link zu dem Werkzeug direkt auf der Startseite.
Das Tool ist zu 100 % sicher und funktioniert richtig gut. Zusätzlich zu der Art des RAMs, den man kaufen muss, wird der Scanner auch darüber informieren, wie viele freie Slots noch für RAM zur Verfügung stehen. Manchmal sind das zwei oder mehr, unter Umständen kann aber auch gar kein Slot mehr frei sein.
Wenn der eigene PC keine freien Slots mehr zur Verfügung stehen hat, wird man ein paar der bestehenden RAM-Module entfernen und diese durch neuere, bessere austauschen müssen, daher sollte man sicherstellen, dies in Betracht zu ziehen, was die Entscheidung über die Menge des gekauften RAMs betrifft.
Ein Beispiel: Wenn der eigene Computer derzeit 2 GB an RAM verbaut hat und das in Form von zwei Modulen mit je 1 GB, wobei noch zwei Slots frei sind, wird man weitere zwei Module mit je 4 GB kaufen müssen und diese in die leeren Slots verbauen, um die gesamten Arbeitsspeicher auf das Maximum von 10 GB erhöhen zu können.
Wenn der eigene PC jedoch vier Module mit je 1 GB RAM verbaut hat, also insgesamt 4 GB verbaut hat und keine Slots mehr frei sind, wird man zwei der bestehenden Module entfernen müssen und sie mit den 4 GB-Einheiten austauschen. Somit kommt man immer noch auf einen RAM von insgesamt 10 GB, da ja 2 GB des bestehenden RAMs entfernt wurden, um die neuen RAM-Module installieren zu können.
2 – Man sollte sicherstellen, dass man die neueren Speichermodule in entsprechenden Gruppen bzw. Paaren installiert. Während es in vielen der neuen Computer meist möglich ist, ein einziges, neues RAM-Modul zu verbauen, so wird das Hinzufügen von zwei bis vier Riegeln auf einmal das System weitaus schneller laufen lassen und man wird auch auf weniger Probleme stoßen.
3 – Man sollte RAM immer mit denselben Spezifikationen kaufen, wie sie die bereits verbauten Riegel aufweisen, besonders, was die Bewertung der Geschwindigkeit betrifft. Das Mischen von RAM-Modulen mit unterschiedlichen Speicher-Spezifikationen verursacht meist Probleme in der Stabilität des Systems.
Wenn der Arbeitsspeicher, den man installieren möchte, schneller ist, als der bereits existierende Systemspeicher des eigenen Geräts, so sollte man sich darüber Gedanken machen, die gesamten, alten Speichermodule zu entfernen und sie gänzlich durch neue zu ersetzen, besonders dann, wenn das Motherboard die höheren Geschwindigkeiten auch unterstützt. Auf lange Sicht wird man froh sein, wenn man das so macht.
4 – Selbst manche der älteren Computer können noch stark vom Upgrade des RAMs profitieren, aber man ist unter Umständen nicht in der Lage, die Speicher-Riegel der älteren Generation noch vor Ort im Elektro-Fachgeschäft zu finden, die der eigene PC benötigen würde. Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, so darf man deshalb nicht verzweifeln. Man findet die gesuchten Module mit großer Wahrscheinlichkeit auf eBay oder Craigslist.
5 – Wenn man sich nicht wohl dabei fühlt, mit den Komponenten im Innenleben des eigenen PCs zu arbeiten, so kann man ziemlich sicherlich den Computer-Profi aus der Nachbarschaft (meist und ziemlich sicher ein technisch versierter Teenager) anheuern, um den neuen Arbeitsspeicher installieren zu lassen.
Alternativ dazu kann man den eigenen Computer auch in den nächsten Computer-Shop bringen und dort den neuen Arbeitsspeicher verbauen zu lassen.
Wenn man die neuen RAM-Module jedoch lieber selbst installieren möchte, so sind hier ein paar kurze Videos, die zeigen, wie man das Schritt für Schritt richtig angeht:
Zuerst: Wenn das eigene Gerät ein Laptop ist …
Und jetzt, wenn der eigene Computer ein Desktop-Modell ist …
Anmerkung: Der eigene Laptop oder Desktop-Computer könnte natürlich auch anders sein, als jene, die in den Videos zu sehen sind, aber wenn man einmal die Abdeckung geöffnet hat, wird der Vorgang für das Hinzufügen oder Austauschen von RAM mehr oder weniger derselbe sein.
Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass manche Laptop-Modelle über den RAM-Slots über gar keine abnehmbaren Abdeckungen verfügen. Das bedeutet, dass das gesamte Gehäuse zumindest in Teilen auseinandergebaut werden muss, um auf die RAM-Slots zugreifen zu können.
Wenn der eigene Laptop in diese Kategorie hineinfällt, so sollte man sich darüber Gedanken machen, nicht vielleicht besser doch einen Computer-Fachmann dafür zu bezahlen, den neuen Arbeitsspeicher zu montieren.
Fazit: Ein RAM-Upgrade kann dem eigenen Computer häufig wieder neues Leben einflößen, indem er schneller läuft und auf weniger Fehler und Probleme stößt.
Bonus-Tipp: Dieser Post erklärt, wie man den eigenen Computer sogar noch stärker beschleunigen kann, indem man die Festplatte durch eine superschnelle SSD austauscht!
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