Heute werden wir uns unsere Schritt für Schritt-Anleitung darüber ansehen, wie man einen Gaming-PC baut.
Am Ende dieses Artikels wird man über sämtliches Wissen verfügen, welches nötig ist, um mit der eigenen Reise oder Wallfahrt in diese wundervolle Welt des PC-Gamings zu beginnen. Wir werden mit folgendem helfen:
- Das richtige Setup für die individuellen Bedürfnisse finden
- Verstehen, wie die unterschiedlichen, individuellen Komponenten funktionieren
- Sicherstellen, dass man komplett ausgestattet ist, um das Projekt in Angriff zu nehmen
Tauchen wir also ein, in diese ganz besondere Welt.
Dinge, die man bedenken muss, bevor man seinen eigenen Gaming-PC baut
Bevor man sich einen PC kauft oder baut, muss man sichergehen, dass man über ein zuverlässiges, grundlegendes Verständnis davon hat, was man eigentlich will und was man auch braucht, im Verhältnis dazu, was man sich tatsächlich auch leisten kann.
Die Kosten-Frage: Ein Budget festlegen
Wenn man neu kauft, empfehlen wir es, sich ein Budget von mindestens 300€ für die Kernkomponenten des Builds festzulegen. Das wäre noch sehr am Anfängerlevel und dieses Setup wird nicht in der Lage sein, innovative, moderne Spiele wie Monster Hunter: World oder Doom Eternal zum Laufen zu bringen.
Für wirklich spielbare Frameraten in topaktuellen, modernen Spielen, wird man besagtes Budget in die Nähe von 400€ bis 600€ hochschrauben müssen.
Mit einem Budget zwischen 700 und 800€ wird man eher für moderne Titel ausgestattet sein und es kann sogar sein, dass man in der Lage ist, mit diesem Budget nebenbei einen Fuß in das VR-Gaming oder die Content Creation zu setzen.
Bricht man einmal über die 1.000€ hinaus, bis hinauf zu 2.000€ und sogar noch höher, wird man feststellen, dass der tatsächliche Ertrag in der eigentlichen Performance langsam beginnt, sich zu verringern. Man wird feststellen, dass diese zusätzliche Performance nur dann nützlich ist, wenn man der Beste unter den Besten sein muss oder, wenn man vorhat, Videos auf einer täglichen Basis zu streamen und zu rendern.
Die eigenen Bedürfnisse verstehen
Wenn man schon einmal bis hierhin gelangt ist, so stehen die Chancen gut, dass man diesen PC auch wirklich und definitiv dazu nutzen wird, um darauf Spiele zu spielen. Jetzt stellt sich allerdings noch die Frage … Welche Art von Spielen wird man denn wirklich spielen?
eSports-Titel wurden dazu gemacht, um auch auf Low-End-Systemen annehmbar zu laufen und besonders schnell auf Systemen der Mittelklasse oder der High-End-Klasse. Wenn man nur an solchen Spielen interessiert ist, sollte man nicht mehr als 400€ ausgeben. Dies trifft auch auf Konsolen-Emulation und ältere Spiele zu.
Wir haben schon früher darauf angespielt, dass topaktuelle, moderne Titel am besten ab einem Budget von 600€ oder mehr funktionieren werden. Man will umfassendes Gameplay mit hohen Frameraten, wunderschöne Grafikeinstellungen und man will dabei für wenigstens die nächsten drei oder vier Jahre bleiben.
Wenn man sich selbst für einen professionellen Gamer hält oder aber ein solcher werden möchte, dann ist man an dem Punkt angekommen, an dem man den eigenen PC eher als Investition sehen und behandeln muss. Hier gibt man 1.000€ oder gar noch mehr für das eigene Setup aus, mit einer CPU, die kräftig genug ist, um die Streaming- und Rendering-Aufgaben, die dann auf einer täglichen Basis abzuarbeiten sind, auch dementsprechend verarbeiten zu können.
Sich für Teile für das neue Gaming-Setup entscheiden
Wenn man sich für Teile für den eigenen PC entscheidet, gibt es noch viel mehr, was man beachten muss, als nur den Preis und die Popularität.
Man muss sicherstellen, dass die Teile alle untereinander kompatibel sind (Tools wie PCPartPicker sind großartig für solche Aufgaben, wenn man nicht unsere Builds nutzen möchte) und dass sie vernünftig und ausgewogen sind. Das schlimmste, was man tun kann, ist 200€ für die Grafikkarte auszugeben, nur um dann festzustellen, dass die 50€ teure CPU einen Engpass bis zu dem Punkt hin aufbaut, an dem man feststellen muss, dass man seine Lieblingsspiele nicht spielen kann.
Das sind die Komponenten, die man benötigt, um einen Gaming-PC zu bauen:
- Prozessor (CPU = Central Processing Unit)
- Motherboard (oder Mainboard) (MOBO)
- Grafikkarte (GPU = Graphics Processing Unit)
- Arbeitsspeicher (RAM = Random Access Memory)
- Festplattenspeicher (SSD (Solid State Drive) oder HDD (Hard Disc Drive))
- Stromversorgung (PSU = Power Supply Unit)
- Gehäuse
Sehen wir uns jetzt einen nach dem anderen an.
Prozessor (CPU = Central Processing Unit)
Der Prozessor oder kurz CPU (für Central Processing Unit) ist im Grunde genommen das „Gehirn“ des Computers. Es ist die zweit-wirkungsvollste Komponente, was die Gaming-Performance betrifft, gleich nach der GPU, der Grafikkarte und es ist die wichtigste Komponente in der Content Creation. In manchen Spielen könnte die CPU tatsächlich sogar eine viel wichtigere Rolle spielen, wenn es um das Erreichen von hohen FPS geht!
Die drei wichtigsten Dinge, die man über einen Prozessor wissen muss, sind die Taktgeschwindigkeit, Kerne und Threads.
Die Taktgeschwindigkeit ist ein Maß der Verarbeitungsgeschwindigkeit, angegeben in Gigahertz (GHz). Kerne werden für gewöhnlich unterschiedlichen Aufgaben im System zugewiesen, aber bestimmte Anwendungen können mehrere Kerne gleichzeitig ansteuern und nutzen. Threads werden genutzt, um den Kernen zu gleichen, aber viele High-End-Prozessoren erlauben eine Technologie namens „Hyperthreading“, welche einen zusätzlichen Thread pro Kern hinzufügen und so im Wesentlichen einen zusätzlichen, virtuellen Kern erschaffen.
Die Anzahl an Kernen und die Taktgeschwindigkeit dienen wirklich nur als reine Maße der Performance von Prozessoren derselben Generation. Ein Prozessor mit vier Kernen (Quad-Core) mit 3 GHz aus dem Jahr 2012 wird ganz, ganz anders funktionieren als ein Vierkern-Prozessor mit 3 GHz, der erst 2019 veröffentlicht wurde, was auf die Veränderungen in den zugrundeliegenden Architekturen zurückzuführen ist.
Aus diesem Grund und für die Zukunftssicherung sollte man immer einen aktuellen Prozessor kaufen wollen und diesen vor dem Kauf mit seinen Geschwistern vergleichen, bevor wirklich eine Entscheidung gefällt wird. Wenn man verschiedene, ungleiche CPUs vergleichen möchte, empfehlen wir es, ein Tool wie beispielsweise UserBenchmark zu nutzen, um feststellen zu können, wie sich die beiden entsprechenden Prozessoren im Vergleich schlagen, was die reine Rechenleistung betrifft.
Intel-Prozessoren sind für ihre stärkere Single-Core-Performance bekannt, was sie besonders gut für das Gaming eignet. Immer wieder werden sie jedoch für überhöhte Preise und stärkere Einschränkungen betreffend der Übertaktung kritisiert.
CPUs des Herstellers AMD sind für ihre stärkere Multi-Core-Performance bekannt, was sie ideal für Multitasking und Leistungsfähigkeits-Aufgaben macht. In den letzten Jahren hat sich die Single-Core-Performance von AMD-Prozessoren signifikant verbessert, sodass sie Intel fast eingeholt haben. Diese CPUs tendieren stark dazu, viel günstiger erhältlich zu sein.
Motherboard (oder Mainboard) (MOBO)
“Übertakten oder nicht übertakten, das ist hier die Frage.” – Vermutlich nicht Hamlet
Man hat eine passende CPU gefunden, die Entscheidung ist gefällt. Jetzt muss man ein kompatibles Motherboard finden.
Der größte Unterschied zwischen einem Mainboard aus der High-End-Klasse und einem Low-End-Produkt liegt in den Fähigkeiten zur Übertaktung. Um die CPU zu übertakten:
- benötigt man sowohl einen Prozessor der K-Serie, als auch ein Motherboard der Z-Serie, wenn man sich für eine Intel-CPU entschieden hat.
- benötigt man ein Motherboard der B- oder X-Serie, wenn man sich für eine AMD-CPU entschieden hat. Alle modernen Prozessoren von AMD sind übertaktbar.
Wenn man dann die Entscheidung gefällt hat, ob man übertakten möchte, oder nicht, ist es Zeit, sich für ein Motherboard zu entscheiden, sowie für eine entsprechende Größe des Gehäuses? ATX, MATX oder ITX? (Es gibt aber auch noch andere Größen.)
Dinge wie USB-Ports tendieren nicht dazu, die Größen zu ändern, aber je kleiner man wird (ATX ist das größte, ITX das kleinste), umso weniger RAM- und PCIe-Slots stehen zur Verfügung. Was Budget-Setups betrifft, so empfehlen wir die goldene Mitte von MATX – ATX und ITX tendieren grundsätzlich dazu, kostspieliger auszufallen, besonders, wenn man dann noch die Kosten eines dazu passenden, kompatiblen Gehäuses hinzurechnet.
Wenn man einmal die Kernfragen von Übertaktung und Kompatibilität für sich selbst beantwortet hat, so kommt jetzt etwas, das wirklich zählt: Nämlich, von einem anständigen, seriösen Hersteller zu kaufen. Gigabyte, ASUS, MSI, EVGA und ASRock sind hier unsere empfohlene Auswahl. Der Kauf von einem No-Name-Hersteller ist wie ein Hausbrand, der nur noch auf den richtigen Moment wartet. Das musste dann so kommen.
Man sollte bedenken, dass Motherboards den geringsten Effekt und die kleinsten Auswirkungen (wenn überhaupt) auf die Gaming-Performance haben. Man muss kein Gaming-Motherboard kaufen, um ein großartiges Gaming-Rig zusammenzustellen.
Grafikkarte (GPU = Graphics Processing Unit)
Die Grafikkarte, kurz GPU (für Graphics Processing Unit) ist jene Komponente, die die Gaming-Performance am meisten beeinflusst, zumindest, was die meisten Titel betrifft.
Um zu erklären, wie eine Grafikkarte funktioniert, sollte man sich seinen Lieblings-Multiplayer-Shooter vorstellen. Die CPU behält den Überblick darüber, was die einzelnen Spieler machen, wo sie auf der Karte hingehen, worauf sie schießen, selbst dann, wenn man selbst das nicht sehen kann.
Die Grafikkarte nimmt nun diese Information und rendert die tatsächlichen Grafiken, die man sehen kann, auf der Auflösung und mit den Einstellungen, die man selbst (oder aber das Spiel) festgelegt hat.
Während die Grafikkarte die wichtigste Komponente in einem Gaming-Setup ist, benötigt sie dennoch immer noch die CPU, um überhaupt funktionieren zu können. Wenn die CPU nicht schnell genug verarbeitet, was im Spiel passiert, wird die grafische Ausgabe der Grafikkarte einen schlechten Engpass darstellen, da die GPU immer darauf warten muss, bis der Prozessor wieder aufgeholt hat.
Als eine allgemeine Faustformel kann man sagen, dass man keinesfalls weniger als die Hälfte der Kosten der Grafikkarte für die CPU ausgeben sollte – das sollte dabei helfen, das Drosseln von allem, außer den am stärksten von der CPU abhängigen Spiele zu vermeiden.
Was die Grafikkarte selbst betrifft, wird das Betrachten des technischen Datenblatts sowie der speziellen Spezifikationen kaum hilfreich sein.
Die Taktgeschwindigkeit hat hier kaum etwas mit der Gesamtperformance zu tun – wir empfehlen, diese nur als Performance-Maßstab zwischen derselben Karte von unterschiedlichen Herstellern zu verwenden.
VRAM (Video RAM) ist tatsächlich ein viel hilfreicheres Maß. Aber nicht alle Arten sind hier gleichermaßen geschaffen worden. GDDR5 ist der Standard – man sollte nichts darunter akzeptieren. GDDR5X, GDDR6 und HBM (High Bandwith Memory) stellen jeweils eine Verbesserung dar, aber im Allgemeinen sollte die vorhergehende Regel immer noch Anwendung finden.
- Mit 2 GB an VRAM kann man eine anständige Performance in 1080p-Titeln mit Texturen in der Standardauflösung erwarten.
- Mit 4 GB an VRAM kann man eine anständige Performance in 1440p-Titeln oder in 1080p-Titeln mit Texturen in High-Definition erwarten.
- Mit 6 GB und mehr VRAM kann man eine gute Performance in VR-Titeln, 4K-Titeln und 1440p-Titeln mit Texturen in HD erwarten.
Wenn man genau verstehen möchte, wie eine Grafikkarte arbeitet, so ist es immer besser, einen Blick auf Benchmarks zu werfen. Wenn man eine GTX 1060 gekauft hat, so als Beispiel, sollte man seine Suchmaschine nach „GTX 1060 Benchmarks“ befragen.
Arbeitsspeicher (RAM = Random Access Memory)
Der Arbeitsspeicher oder RAM (kurz für Random Access Memory = Direktzugriffsspeicher) ist die drittwichtigste Komponente, was die Gaming-Performance betrifft. Er ist direkt an die CPU gebunden, daher wird er die Leistung der CPU auch direkt beeinflussen, besonders dann, wenn man nur einen Single-Channel-RAM verwendet. (Man sollte nach Möglichkeit immer Dual- oder Quad-Channel nutzen, ansonsten wird die effektive CPU-Geschwindigkeit verringert und eingeschränkt.)
Neben dem Dilemma mit Single- oder Dual-Channel macht die RAM-Geschwindigkeit für gewöhnlich keinen großen Unterschied im Gaming oder im gewöhnlichen Multitasking aus. Wo die RAM-Geschwindigkeit allerdings von großer Wichtigkeit ist, ist in produktivitätsorientierten Anwendungen. Man sollte allerdings vorsichtig sein, denn das Finden der passenden RAM-Geschwindigkeit ist viel komplexer, als nur auf die Taktgeschwindigkeit zu achten.
Man sollte sich im Übrigen nur DDR4-RAM kaufen. DDR3-RAM ist langsamer und wird nur dann im eigenen Setup auftauchen, wenn man nicht auf uns gehört hat. Man sollte sich an moderne CPU-Standards halten.
Was beim RAM am Allermeisten zählt ist die Quantität, also die Menge. Je mehr RAM man hat, umso besser wird der Rest des Systems mit mehreren Anwendungen gleichzeitig umgehen und die Arbeitsspeicher-Anforderungen von anspruchsvollen, modernen Spielen treffen können. Es folgt eine List von gängigen RAM-Kapazitäten und welche davon sich am besten für Gaming eignen.
- 4 GB – Das absolute, bloße Minimum. Geeignet für leichtes Gaming und grundlegende, allgemeine Rechenaufgaben. Wird von modernen Spielen sehr einfach überfordert.
- 8 GB – Die goldene Mitte, aber nur im Moment. Großartig für Gaming und Multitasking, wenn auch ein paar topaktuelle Titel damit begonnen haben, sogar diese Menge an RAM zu verbrauchen. Heute noch das Beste, könnten sich 8 GB RAM auch noch ein paar Jahre halten.
- 16 GB – Das Beste. Es wird mindestens vier Jahre, wenn nicht noch viele mehr dauern, bis Spiele damit anfangen werden, mehr als diese Menge RAM in einem System zu benötigen. Dies ist auch die Menge an Arbeitsspeicher, mit der man anfangen sollte, wenn man produktivitätsorientierte Arbeiten machen möchte.
- 32 GB – Nur für sehr ernste, produktivitätsbezogene Aufgaben oder einfach aus reiner Angeberei.
Festplattenspeicher (SSD (Solid State Drive) oder HDD (Hard Disc Drive))
Das ist tatsächlich ziemlich einfach. Eine SSD (kurz für Solid State Drive) ist ein Speicherlaufwerk, welches über keine beweglichen Teile verfügt. Das macht sie viel, viel schneller, als eine HDD (Hard Disc Drive), aber auch viel kostspieliger je Gigabyte an Speicher.
Wenn man Qualität haben möchte, sollte man sich für eine SSD entscheiden. SSDs sind viel langlebiger und im Gesamten auch kleiner.
Wenn man eher Quantität haben möchte, sollte sich eine HDD zulegen. Diese sind größer, aber dafür auch nicht ganz so langlebig.
Wenn man es sich leisten kann, empfehlen wir es, sich einfach beides zuzulegen.
Eine SSD, die ein paar hundert Gigabyte groß ist, kann das Betriebssystem, die Programme und ein paar der Lieblingsspiele aufbewahren, was in einem viel zugänglicheren Gesamtgefühl des Systems resultiert. Alles – darunter auch Spiele – werden schneller laden. Man kann eine SSD sogar als Cache nutzen (eine Art RAM … quasi).
Eine HDD kann währenddessen für das Speichern von Medien und dem Rest der Spiele genutzt werden, besonders solche Spiele, die nicht auf Multiplayer ausgelegt sind, wo die Ladezeiten nicht wirklich so wichtig sind. Das hat dann langsamere Ladezeiten zur Folge, was die Spiele betrifft, aber es wird kaum etwas daran ändern, wenn man Musik hört oder sich einen Film oder ein Video ansieht.
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Stromversorgung (PSU = Power Supply Unit)
Die Stromversorgung (grundsätzlich einfach das Netzteil), kurz PSU (für Power Supply Unit) ist ziemlich unkompliziert … solange man ein paar Grundregeln befolgt.
- Von einem seriösen Hersteller kaufen. No-Name-Hersteller verkaufen häufig schlechte Netzteile zu wirklich niedrigen Preisen, was zwar wirklich verlockend ist – aber nur solange, bis das eigene System dann geröstet wird oder Feuer fängt. Man sollte sich an anständige Marken wie Corsair, EVGA oder SeaSonic halten, was die Stromversorgung betrifft.
- Man sollte sichergehen, dass man genügend Wattleistung für das System aufbringen kann. Indem man den PCPartPicker oder den Wattage Calculator nutzt, kann man bestimmen, wie stark die Stromversorgung sein muss. Die Anforderungen an das Netzteil, die auf Grafikkarten gelistet werden, sind für gewöhnlich weit überhöht, aber man sollte sich an diese halten, wenn man vorhat, das System zu übertakten.
- 80+ Ratings beziehen sich auf die Effizienz. Je höher die Effizienz, umso überschüssiger Strom wird vom Netzteil benötigt werden und umso weniger wird das Netzteil heiß laufen und Hitze auslassen. Man sollte sich keine Stromversorgung zulegen, die nicht zumindest über eine Bewertung von 80+ verfügt – alles darunter ist ein großes Warnsignal.
Gehäuse
Zum Glück ist das das Einfachste. Zuerst muss man sich für eine Größe entscheiden, die der Motherboard-Größe entspricht: ATX, MATX oder ITX.
Man sollte auch sichergehen, dass das Gehäuse der Wahl genügend Platz für die Grafikkarte hat (ATX- und MATX-Gehäuse werden grundsätzlich ausreichend Platz, sogar für die größten der modernen GPUs bieten). ITX-Gehäuse werden jedenfalls weniger Platz für große Karten bieten – das sollte man im Hinterkopf behalten.
Jetzt, da man sich für eine Größe entscheiden hat, sollte man sicherstellen, dass man ein Gehäuse findet, welches moderne Features wie USB 3.0-Anschlüsse besitzt.
Man wird auch sicherstellen müssen, dass das Gehäuse über ein angemessenes Kühl-Setup verfügt – wenn genügend Platz für zwei Zulauf-Kühler und Lüfter für diese Kühler ist, so sind die grundlegenden Luftstrom-Anforderungen bereits so gut wie erfüllt.
Was wassergekühlte Setups betrifft, so sollte man ein Gehäuse finden, welches Platz bietet, um oben einen Kühlkörper zu montieren – das ist sogar ziemlich gängig in ITX-Gehäusen, wo kaum Platz für größere Luftkühler ist.
Wenn man einmal die Kompatibilität und das Kühlsystem hinter sich gelassen hat … kommt es zum Schluss nur noch auf die Verarbeitungsqualität und die persönliche Vorliebe an. Die beste Möglichkeit, um ersteres abwägen zu können, ist das Überprüfen von Reviews – letzteres liegt dann an jedem und jeder selbst.
Die Peripherie-Geräte und das Betriebssystem aussuchen
Jetzt hat man sich für das Haupt-Setup entschieden – jetzt geht es um den Rest.
Betriebssystem (OS = Operating System)
Das Betriebssystem ist eine Notwendigkeit. Wenn man das entsprechende Geld dafür hat, sollte man sich direkt Windows 10 holen – es mag vielleicht nicht perfekt sein, aber ältere Betriebssysteme von Windows verlieren zusehends Support und man kann Windows 10 anpassen, sodass es mehr nach Windows 7 oder XP aussieht, wenn man das so will.
Wenn man das entsprechende Geld für Windows 10 gerade nicht aufbringen kann, sollte man eine Linux-Distribution (Ubuntu oder Mint wird für die meisten Nutzer am besten passen) wählen, oder Windows 10 trotzdem einfach herunterladen und installieren. Man verliert dadurch einige Features, aber darunter befinden sich keine, die die Gaming-Performance wirklich auf eine bedeutsame Art und Weise beeinflussen.
Maus und Tastatur
Wenn man nicht sowieso eine Maus und eine Tastatur besitzt, wird man sich solche wohl oder übel zulegen müssen. Wenn man Shooter spielt, wird die Maus einen viel größeren Unterschied in der Gaming-Performance ausmachen, als die Tastatur. Wenn man MOBAs, MMOs oder Strategiespiele spielt, so findet diese Regel umgekehrt Anwendung.
Gaming-Monitor
Der Bildschirm sollte dem Rest des Setups entsprechen. Man sollte keinen 1080p-Monitor kaufen, wenn das Setup selbst über 2.000€ gekostet hat, als Beispiel. Das wäre einfach unglaublich ineffizient.
- Man sollte sich für einen 1080p60 für ein Setup bis 500€ kaufen.
- Man sollte sich für einen 1080p144 oder 1440p60 für ein Setup bis 800€ kaufen.
- Man sollte sich für einen 1440p144 oder 4K60 für ein Setup bis und über 1.000€ kaufen.
Lüfter und Kühler
Wenn man wirklich engagiert sein will, was das Kühlen des Systems betrifft (besonders für Übertakter wichtig), dann sollte man bereit sein, ein paar zusätzliche Gehäuse-Lüfter zu kaufen. Es folgen zwei höchst empfohlene High-Performance-Optionen, aber wir haben ein paar weitere der besten Gehäuselüfter und der besten CPU-Kühler zusammengestellt.
- Performance – Der Noctua NF-F12-Lüfter bietet ausgezeichnete Performance und läuft ziemlich leise.
- RGB – Der Corsair HD120 RGB-Lüfter bietet eine ausgezeichnete Performance und RGB-Beleuchtung, aber sie sind nicht ganz so leise.
Bauen wir den ersten Computer!
Gratulation – jetzt ist alles Wissen vorhanden, das man benötigt!
Wenn man nun selbst Hand an den eigenen PC anlegen oder sich vorstellen möchte, wie die Teile zusammenkommen, kann man den PCPartPicker nutzen.
Wenn man nicht die eigenen Teile aussuchen möchte, ist das vollkommen in Ordnung. Man kann mit einem von unseren Setups, die wir unten verlinkt haben, anfangen.
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