Während Bildbearbeitungs-Software unglaublich portabel wurde, fällt es schwer, den Wert eines richtigen Arbeitsplatzes für professionelle Arbeiten zu leugnen. Das richtige Setup macht zwar niemanden zu einem besseren Fotografen, allerdings beschleunigt es die Bearbeitung, sodass man mehr Zeit hinter der Kamera verbringen kann.
Dieser Leitfaden führt durch alles, was man wissen muss, wenn man ein Computer-Setup für Bildbearbeitung zusammenstellen möchte und geht ausführlich auf die Auswahl an Monitoren, Speicherkonfigurationen und Farbproofing-Umgebungen ein, die ein Fotograf benötigt.
Für wen sich dieser Leitfaden eignet
Mit dem Aufkommen der Handy-Fotografie sind die Hardware-Anforderungen für gelegentliche Bildbearbeitung deutlich abgefallen.
Smartphones schießen im RAW-Format, günstige Sensoren liefern eine unglaublich hohe ISO-Leistung und adaptive Algorithmen haben die Arbeitsabläufe gestrafft, die früher sehr mühsam und aufwendig waren – all das, während Verbraucher-Bildschirme weiterhin die gleichen, anspruchslosen Farbräume verwenden.
Eine Menge dessen, was in diesem Ratgeber abgedeckt ist, kann in Bildbearbeitung und digitale Zeichen-Arbeitsabläufe generalisiert werden, doch er ist definitiv auf Fotografen ausgerichtet, deren Arbeitsabläufe sich auf die Produktion von hochwertigen Drucken konzentrieren.
Dieser Leitfaden ist für Profis gedacht, oder zumindest für Anwender mit professionellem Budget und er folgt nicht der Form unserer allgemeineren Zusammenstell-Ratgebern.
Wenn die Fotografie keinen großen Teil der eigenen kreativen Tätigkeiten ausmacht, treffen einige in diesem Ratgeber abgedeckten Dinge nicht zu.
Dieser Leitfaden geht davon aus, dass man mit großen Datenmengen arbeitet, Bilder in Druckauflösung in Formaten mit hoher Bittiefe bearbeitet und prooft und dass eine präzise Farbabstimmung wichtig ist – Dinge, für die man wirklich ein entsprechendes Setup benötigt.
Wenn man ein Hobbyfotograf oder gar ein neuer Profi ist, sollte man nicht zulassen, dass die folgenden Ratschläge die eigentlichen Prioritäten in den Schatten stellen.
An einigen Stellen werden wir uns mit Pixel-Sniffing beschäftigen, doch ich werde mein Bestes geben, um die Dinge zu kennzeichnen, die nur für jene mit einem Studio-Budget in Frage kommen.
Welche Engpässe gibt es bei Bildbearbeitung und -verarbeitung?
Bilder sind Tabellenkalkulationen voller Ganzzahlen (zumindest die meiste Zeit über). Die Daten, die Fotos beinhalten, sind auf detaillierter Ebene nicht komplexe und sie sind so formatiert, dass eine Bearbeitung per entsprechender Software einfach ist.
Einfache Anpassungen bei kleinen Fotos können auch mit relativ langsamer Hardware schnell durchgeführt werden und sogar erweiterte Filter laufen mit dem, was auf eine Kontrollmaske und einfache Rechenoperationen hinausläuft.
Bildbearbeitung wird allerdings schnell anspruchsvoll, wenn man damit anfängt, mit Produktionsauflösungen und -Bittiefen zu arbeiten beginnt.
Professionelle Bildbearbeitung ist rechenintensiv und von Natur aus RAM-hungrig, da die bloße Anzahl der beteiligten Berechnungen geometrisch ansteigt. Ausreichend RAM und schnelle SSDs für Arbeitslaufwerke und Scratch-Disks sind der Schlüssel zum Erfolg.
Consommation de RAM par calque Photoshop
Auflösung (Megapixels) | 8bpc | 10bpc | 16bpc | 32bpc |
8MP | 24 MByte | 30 MByte | 48 MByte | 96 MByte |
12MP | 36 MByte | 45 MByte | 72 MByte | 144 MByte |
16MP | 48 MByte | 60 MByte | 96 MByte | 192 MByte |
20MP | 65 MByte | 75 MByte | 120 MByte | 240 MByte |
Eine starke Grafikkarte ist für Produktionen in 4K oder höher wichtig, und die meisten Bildbearbeitungsprogramme nutzen Grafikkarten-Beschleunigung für Display-Rendering, Zoomen und Navigation, der Großteil der tatsächlichen Verarbeitung erfolgt auf der CPU.
Programme wie Lightroom arbeiten hervorragend mit Prozessoren mit starker Single-Thread-Leistung und sie sind darauf ausgelegt, die Vorteile von Multi-Threading zu nutzen, aber die Gesamtverarbeitungslast begünstigt ausgewogene Prozessor-Designs.
Sekundäre Hardware für Bildbearbeitung & -verarbeitung
Während gute Hardware schlechte Bearbeitungstechniken nicht verbessert, kann das richtige Setup es erleichtern, schlechte Bearbeitungen zu erkennen.
Die Dinge, die wir uns als nächstes ansehen werden – Monitore mit wide gamut, Farbkalibrierungs-Werkzeuge und erweiterte Datenmanagement-Konfigurationen – sind ziemlich spezifisch für Bildbearbeitung, allerdings sind sie für Profis wirklich wichtig.
Monitore mit wide gamut
Der Farbraum AdobeRGB deckt 77,6 % des Referenzfarbraums CIELAB ab.
Der am häufigsten verwendete Farbraum, sRGB, deckt nur 35,9 % von ihm ab. Die Farbraum DCI-P3, ein Kinoprojektionsstandard, der bei Smartphone-Herstellern beliebt geworden ist, deckt nur 45,5 % ab.
Kamerasensoren sind dazu in der Lage, Farbbereiche zu erfassen, die viel größer sind als das, was Bildschirme und Drucker reproduzieren können.
RAW-Aufnahmen zu machen und diese auf ein bestimmtes Anzeigemedium „herunter zu bearbeiten“ ist für die meisten Fotografen eine gängige Praxis, allerdings ist das nicht gerade einfach, wenn man die Farben, mit denen man arbeitet, gar nicht sehen kann.
Ein Monitor mit wide gamut für genaue Bearbeitung und dann ein Referenz-Display und / oder Testdrucke, um später eine konsistente Farbkonvertierung sicherzustellen, kann Arbeitsabläufe effizienter und das Endprodukt konsistenter machen, allerdings macht das die Farbprüfung oder das Proofing vor der Veröffentlichung nicht weniger wichtig.
Professionellen Fotografen empfehle ich einen Monitor mit wide gamut. Für Hobbyfotografen ist das nicht unbedingt notwendig.
Wenn man ein knappes Budget hat und sich zwischen Leistung und Genauigkeit entscheiden muss, hängt die Entscheidung von der jeweiligen Arbeit ab und davon, welche Hardware man bereits besitzt.
Bildschirmfarb-Profiler
Nicht-Fotografen mögen sich über die Idee lustig machen, ein paar hundert Dollar für ein externes Kalibrierungs-Werkzeug auszugeben, doch Bildschirm-Kalibratoren sind keine Version harmonisierter Audiokabel für den Kamera-Junkie.
Es handelt sich dabei um Nischenwerkzeuge, die entwickelt wurden, um Fotografen dabei zu helfen, konsistente Multi-Display- und / oder Multi-Gerät-Bearbeitungsumgebungen beizubehalten und sie tun genau das, wofür sie entwickelt wurden.
Computer-Bildschirme tendieren dazu, einer angenehmen Farbwiedergabe den Vorrang gegenüber einer akkuraten zu geben, was bedeutet, dass sie tendenziell kräftiger, heller und gesättigter sind, als man es sich für Bildbearbeitung wünschen würde.
Bildschirm-Profiler helfen dabei, den Wunsch zu überwinden, die Dinge „gut“ aussehen zu lassen, wenn das gar nicht das Ziel ist. Als jemand, der zufällig teilweise farbenblind (Protanomalie) ist, ist es schön, einen Bildschirm kalibrieren zu können, ohne sich dabei auf sein eigenes Sehvermögen verlassen zu müssen.
Dennoch sehe ich sie nicht als Pflichtkauf an.
Sie sind nützlich, insbesondere wenn man mit Monitoren von unterschiedlichen Herstellern arbeitet und ich habe großartige Erfahrungen mit i1Display von X-Rite gemacht, ich rate allerdings niemandem dazu, an anderer Stelle Abstriche zu machen, um noch einen Kalibrator im eigenen Budget unterzubringen.
Extrem komfortable E/A
Während schnelle SSDs einen Einfluss auf Bearbeitung und Verwaltung haben, gehört zu einer guten Speicherkonfiguration mehr als nur Geschwindigkeit und Kapazität.
Man muss die Bilder von der Kamera holen, sie sortieren, markieren und taggen, sie für sich selbst und Kunden zugänglich machen und all das auf eine Art und Weise, die einen nicht zu lange von der eigentlichen Arbeit abhält.
Eine smarte Kombination aus Kartenlesern, Gehäuse-E/A-Auswahl und Netzwerkinfrastruktur kann diesen unausweichlichen Zwischenschritt in einen unglaublich einfachen verwandeln, wenn man alles gut plant.
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie man das angehen kann und wir haben einen definitiven Leitfaden für Speicherkonfigurationen in Arbeit.
Den Bildbearbeitungs-Arbeitsplatz bauen
CPU
Während Bildbearbeitung zwar nicht dieselben Prozessoranforderungen stellt wie, sagen wir, Animation oder visuelle Effekte, so steigt der CPU-Bedarf doch mit der Auflösung. Intel-Prozessoren waren die traditionelle Wahl für die meisten Software-Suiten von Adobe, diese Dynamik hat sich allerdings mit den neuesten Angeboten aus dem Hause geändert.
Pugetsystems hat eine Serie CPU-Benchmark-Tests durchgeführt, die insbesondere auf Photoshop-Leistung abgezielt haben und sie haben kürzlich eine solide CPU-Leistungsübersicht für Lightroom Classic zusammengestellt. Wenn man ins Detail gehen will, ist das absolut lesenswert.
CPU-Name | Cores | GHz | Photoshop Score | Preis |
---|---|---|---|---|
AMD Ryzen 9 5950X | 16 | 3.4 | 1203 | 799 |
AMD Ryzen 7 5800X | 8 | 3.8 | 1195 | 449 |
AMD Ryzen 9 5900X | 12 | 3.7 | 1178 | 649 |
AMD Ryzen 5 5600X | 6 | 3.7 | 1114 | 299 |
Intel core i9 10900K | 10 | 3.7 | 1071 | 550 |
AMD Ryzen 9 3900X | 12 | 3.8 | 1040 | 499 |
AMD Ryzen 7 3800X | 8 | 3.9 | 1027 | 399 |
Intel i9 9900K | 8 | 3.6 | 1026 | 488 |
AMD Ryzen 7 3700X | 8 | 3.6 | 964 | 329 |
Intel i9 9700K | 8 | 3.6 | 931 | 362 |
AMD Ryzen 5 3600X | 6 | 3.8 | 925 | 249 |
Intel i9 9920X | 12 | 3.5 | 917 | 1189 |
AMD Ryzen 5 3600 | 6 | 3.6 | 915 | 199 |
Intel i9 9980XE | 18 | 3.0 | 914 | 1979 |
Intel i9 9900X | 10 | 3.5 | 903 | 989 |
Intel i9 9960X | 16 | 3.1 | 901 | 1684 |
Intel i9 9940X | 14 | 3.3 | 893 | 1387 |
Intel i5 9600K | 6 | 3.7 | 881 | 262 |
Intel i9 9820X | 10 | 3.3 | 845 | 889 |
Intel i9 9800X | 8 | 3.8 | 841 | 589 |
AMD Threadripper 2950X | 16 | 3.5 | 815 | 729 |
AMD Ryzen 7 2700X | 8 | 3.7 | 813 | 251 |
AMD Threadripper 2920X | 12 | 3.5 | 811 | 369 |
AMD Ryzen 5 2600X | 6 | 3.6 | 785 | 149 |
AMD Threadripper 2970WX | 24 | 3.0 | 747 | 1300 |
AMD Threadripper 2990WX | 32 | 3.0 | 744 | 1699 |
Die wichtigste Erkenntnis aus diesen Benchmark-Tests ist, dass High-End-CPUs nicht zwingend die beste Wahl für Bildbearbeitung sind.
Programme wie Photoshop oder Lightroom liefern die beste Leistung, wenn sie mit Generalisten-Prozessoren wie dem Ryzen 9 5900x oder dem Intel i9 10900K zusammenarbeiten.
Diese Prozessoren verfügen über hohe Taktgeschwindigkeiten, angemessene Kernzahlen und ausgereifte Verarbeitungsarchitekturen, zudem liefern sie eine starke Single-Thread-Leistung bei einem unglaublichen Preis-Leistungsverhältnis.
Während ein Threadripper eine gute Wahl für einen 3D-Künstler ist, der eine Menge rendern muss, liefern Prozessoren, die eigens für Rendern und Datenverarbeitung entwickelt wurden, nicht die richtige Balance zwischen Taktgeschwindigkeit und Kernanzahl für die Bildbearbeitung.
Einen Aufpreis für Funktionen zu bezahlen, für die Photoshop und Lightroom gar nicht ausgelegt sind, wäre unabhängig vom Budget sinnlos.
CPU-Empfehlungen
- AMD Ryzen 5900X, 12 Kerne
- AMD Ryzen 5800X, 8 Kerne
- Intel i9 10900K, 10 Kerne
- Intel i7 10700K, 8 Kerne
- Preisgünstigere Wahl: AMD Ryzen 3600, 6 Kerne
Grafikkarte
Der richtige Grafikprozessor für das Bildbearbeitungs-Setup ist eine, die die Bildschirmauflösung, mit der man arbeiten möchte, unterstützt.
Eine Einsteiger-Grafikkarte wird für Monitore unter 4K kein Problem darstellen, man muss hier allerdings mehr ausgeben, wenn man vorhat, in hochauflösende Displays zu investieren.
So oder so ist die Debatte zwischen CUDA und OpenCL (Nvidia vs. AMD) nicht so entscheidend für die Leistung, wie es unter anderen Umständen der Fall sein kann, da man sich hierbei nicht auf die Rechenkapazitäten der GPU verlassen muss.
Man könnte argumentieren, dass Adobe eine engere Beziehung zu Nvidia als zu AMD hat, was durchaus Einfluss auf Videobearbeitung und 3D-Effekte in Photoshop haben kann, aber der Wert dessen wird letztendlich vom individuellen Arbeitsablauf abhängen – und die Unterschiede werden immer noch nicht so bedeutend sein
Multi-GPU-Konfigurationen sind nicht so hilfreich für Bildbearbeitung – man wird keinen deutlichen Vorteil bei der Bearbeitung oder der Bildschirmleistung feststellen können, man gibt sein Geld also besser für etwas anderes aus.
Grafikkarte-Empfehlungen
- Nvidia RTX 3080
- Nvidia RTX 3070
- Nvidia RTX 3060 Ti
- Nvidia RTX 1660 Super
- AMD Radeon RX5700
- AMD Radeon RX5700 XT
- Preisgünstigere Wahl: Nvidia GTX 1660Ti
RAM
Bildbearbeitung ist speicherintensiv, insbesondere, wenn man mit großen Bildbibliotheken arbeitet. Man muss keine Mittelformat-Kamera verwenden, um in Photoshop oder Lightroom auf Engpässe beim Arbeitsspeicher zu stoßen, wenn man an dieser Front spart, hilft das auf lange Sicht keinesfalls.
In unserem Ratgeber RAM für Videobearbeitung empfehlen wir 32 GB (oder mehr) Arbeitsspeicher für Videofilmer, die eine Tendenz zu Multitasking haben. Dasselbe gilt für Bildbearbeitung.
Kommt ein disziplinierter Fotograf mit 16 GB zurecht? Auf jeden Fall. Ist der Aufwand, Hintergrund-Apps zu schließen und darauf zu warten, dass Photoshop endlich die Daten von den Scratch-Disks zieht, die gesparten 70 Dollar wert?
Nicht wirklich.
Während ich einem durchschnittlichen Fotografen wahrscheinlich nicht mehr als 64 GB Arbeitsspeicher empfehlen würde, empfehle ich 32 GB RAM als Ausgangspunkt all jenen mit vernünftigem Budget.
RAM-Empfehlungen
- Corsair LPX Vengeance 16GB DDR4 3200Mhz
- Corsair LPX Vengeance 32GB DDR4 3200Mhz
- Corsair LPX Vengeance 64GB DDR4 3200Mhz
Speicher
Als interner Datenbeauftragter von CG Director basieren meine Empfehlungen für die Standard-Speicherkonfiguration größtenteils auf meinen Erfahrungen mit Foto- und Videobearbeitung in Studio-Umgebungen.
Wenn man gerade erst anfängt und das Budget entsprechend eingeschränkt ist, sollte das Setup aus SDD + HDD, das in den meisten Bauanleitungen empfohlen wird, vollkommen ausreichen. Man hat dann zwar kein separates Laufwerk, das man als Scratch-Disk nutzen kann und außerdem hat man keine Redundanz im Setup, auf kurze Sicht aber wird das brauchbar sein.
Verarbeitet man hingegen große Fotovolumen – also hauptberufliches Fotografieren, Betreiben von Stockfotografie oder Unterstützung mehrerer Fotografen – werde ich immer eine Multi-SSD-Konfiguration mit einer HDD für die Archivierung von Anfang an.
Für die ultimative Leistung kann man sogar eine NVMe SSD in Betracht ziehen. Diese sind ein bisschen teurer als herkömmliche (SATA) SSDs, dafür aber um ein Vielfaches schneller.
Wenn es um externen Speicher geht, lautet meine generelle Empfehlung für jeden, der nicht unbedingt von mehreren Geräten aus auf seine Fotos zugreifen muss, sich zunächst nur auf internen Speicher zu fokussieren.
Eine NAS-Konfiguration ist nützlich, wenn man mehrere Rechner im Einsatz hat, mit anderen Fotografen zusammenarbeitet oder wenn man andere Mediendateien hat, die man bereitstellen möchte – diese Komfortstufe ist allerdings weder günstig noch einfach.
NAS (Network-attached storage) ist von Natur aus durch das lokale Netzwerk begrenzt und verbraucherorientierte Netzwerk-Hardware wird die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten stark einschränken.
Wenn man sich zu 100 % sicher ist, ein lokales Netzwerk einrichten zu wollen, das SSD-NAS-Konfigurationen mit minimalen Engpässen bewältigen kann, raten wir zu den 10GBe Netzwerk-Hardware-Empfehlungen im Zubehör-Abschnitt unten.
Speicher-Empfehlungen
- Betriebssystem und Anwendungsspeicher
- Samsung 860 Evo oder Pro
- Aktive Projektdateien
- Samsung 970 Evo Plus oder Pro
- Archivierung / Backup
- Seagate Barracuda Compute
Monitore
Selbst mit all dem, was wir bereits bezüglich Monitore und Farbräume besprochen haben, wird dieser Abschnitt ein Knaller.
Verschiedene Fotografen werden unterschiedliche Monitor-Empfehlungen abgeben. Es gibt viele Profis da draußen, die keine Wide-Gamut-Monitore verwenden und es gibt genauso viele, die darauf schwören, dass man ohne solche nicht arbeiten kann.
Anstelle flacher Empfehlungen für einen bestimmten Farbraum oder einen gewissen Feature-Satz schauen wir uns den Prozess der Entscheidungsfindung an und wohin dieser führt.
Für manche wird es ein Monitor mit wide gamut sein, für andere wieder nicht.
Zuweisung eines Preispunktes für die Farbgenauigkeit
Wenn man ein frischgebackener Fotograf ist und sich noch an einer Position befindet, an der man sich zwischen einem besseren Monitor oder einer besseren Linse entscheiden kann, sollte man die Linse kaufen. Ich empfehle Monitore mit breitem Farbraum ohne Zögern einem etablierten Profi, aber ich werde nicht behaupten, dass der Preispunkt für Low-Budget-Arbeitsplätze geeignet ist.
Abgesehen davon ist ein Wide-Gamut-Monitor im Vergleich zu anderer Fotografie-Ausrüstung gar nicht so teuer. Wenn man ein gutes Objektiv kaufen kann, kann man sich wahrscheinlich auch einen halbwegs anständigen Bildschirm leisten.
Wer braucht Farbgenauigkeit am meisten?
Wenn man Bilder restauriert, Produktfotos erstellt oder mit Kunden zusammenarbeitet, die viel Wert auf eine akkurate Farbdarstellung der Marke legen (Veranstaltungsfotografie für Universitäten, usw.), dann ist ein Wide-Gamut-Monitor eine gute Investition.
Wenn Pixel-Sniffing ein fester Bestandteil der eigenen Arbeit ist, kann man Farben, die man nicht sehen kann, schließlich nicht riechen.
Vereinfachte Illustration der Bit-Tiefe bei Monitoren
Wenn man für ein Publikum fotografiert, das Fotos hauptsächlich auf mobilen Geräten betrachtet, Motive fotografiert, die keine streng konsistente Farbdarstellung erfordern und / oder die Kunden nicht so viel Wert auf Visual Branding legen, braucht man sich keine Sorgen zu machen, wenn ein Monitor mit breitem Farbraum nicht ins Budget passt. Sollte man sich irgendwann einen zulegen? Ja, natürlich.
Muss das ein Teil dieser Ausführung sein? Nicht unbedingt.
Wie viel des Budgets sollte man für einen Monitor ausgeben?
500 bis 800 USD für einen Monitor mit wide gamut auszugeben ist nicht ungewöhnlich, wenn man bereits eine Arbeitsumgebung hat, die Rechnung ändert sich aber, wenn man versucht, ein komplettes Setup für 1.400 USD zusammenzustellen.
Man sollte die Bank nicht für einen 4K-Monitor mit wide gamut sprengen, wenn man sich keine ausreichend starke Grafikkarte leisten kann, um den Monitor ansteuern zu können, trotzdem sollte man sich einen Bildschirm zulegen, den man auch gerne betrachtet.
Allgemeine Monitor-Empfehlungen
Im Allgemeinen sollte man sich für einen IPS-Monitor entscheiden, der den kompletten sRGB-Farbraum abdeckt und über breite Betrachtungswinkel, eine matte Oberfläche und irgendeine Art Garantie für tote Pixel seitens des Herstellers verfügen. Unser Monitor-Ratgeber für kreative Profis deckt diese Grundlagen im Detail ab.
Weitere Features, nach denen man Ausschau halten sollte, sind minimales Backlight Bleeding, eine Blende, falls man in besonders hellen Lichtverhältnissen arbeitet und eine VESA-kompatible Montagemöglichkeit für die richtige Ergonomie.
Dinge wie softwaregestützte Kontrast- und Farbverbesserung können ruhig außer Acht gelassen werden, man sollte diese Art Funktionen gar nicht verwenden. Die Grau-zu-Grau-Reaktionszeiten sind für die Bildbearbeitung nicht so entscheidend, wenn man jedoch ein Generalist ist, sollte man auch diese berücksichtigen.
Spezifische Monitor-Empfehlungen
- Bester Allrounder: Dell UltraSharp UP2716D, 27 Zoll
- Für seriöse Farbarbeiten: Eizo ColorEdge CG2420, 24 Zoll
- Extremes Budget: Philips 276E8VJSB
- 4K + Farbgenauigkeit: ASUS ProArt PA329Q
- QHD + Farbgenaue : BenQ SW271 27 Zoll
Gehäuse und Stromversorgung
Arbeitsumgebungen für Bildbearbeitung stellen keine besonderen Anforderungen an Gehäuse oder Netzteil, es gibt allerdings ein paar Faktoren, die man bedenken sollte, wenn es um E/A-Anschlüsse, Formfaktor und Portabilität geht.
Fotografen tendieren dazu, viel mehr mit externen Daten zu arbeiten, was unweigerlich bedeutet, dass sie mit Kartenlesern, USB-Hubs, NAS-Gehäusen, Netzwerkbrücken und Ähnlichem herumspielen müssen.
Die Wahl eines größeren und / oder weniger ästhetischen Gehäuses mit mehr E/A-Anschlüssen oder die gezielte Integration eines High-Speed-Hubs in den Gehäusebauplan können eine gute Idee sein.
Andererseits weiß man, wenn man schon in ziemlich überfüllten Studios gearbeitet hat, dass Workstations mit kleinem Formfaktor unglaublich praktisch sein können – sie passen überall hin, eignen sich hervorragend für Sitz-Steh-Setups, können bei längeren Drehs oder Shootings vor Ort verwendet werden und kosten weniger als ein Laptop mit vergleichbaren Spezifikationen.
Der Prozess des Zusammenbauens ist zeitaufwendiger, man muss genauer auf Länge der Grafikkarte und Größe des CPU-Kühlers achten und wahrscheinlich wird man in ein externes Gehäuse für die eigenen Festplatten investieren wollen – dafür kann die zusätzliche Arbeit sich lohnen, wenn man keinen Spielraum mehr hat.
Was das Netzteil betrifft, gilt der Standard-Ratschlag: Ein effizientes modulares Netzteil, das die entsprechenden Leistungsanforderungen erfüllt und nach oben hin noch etwas Spielraum lässt, wird die Aufgabe erfüllen. Nicht am falschen Ende sparen, keine Kabel von anderen Netzteilen wiederverwenden, nicht an ungeerdete Steckdosen anschließen. Einfach und leicht.
Motherboards
Fotografie-Workstations unterscheiden sich in Bezug auf die Anforderungen an das Mainboard nicht allzu sehr von anderen Arbeitsumgebungen, obwohl ich behaupten würde, dass ein Fotograf vielleicht etwas mehr Wert auf Thunderbolt- und USB 3.0-Unterstützung legt.
Zubehör
Es gibt eine Vielzahl an Peripherie-Geräten, die für Fotografen vermarktet werden. Einige davon, wie beispielsweise Monitor-Kalibratoren, sind so relevant für Bildbearbeitung, dass man sie in einer Bauanleitung wie dieser berücksichtigt werden. Andere sind das nicht. Wir können nicht alle PC-Zubehörteile abdecken, die Fotografen vielleicht gebrauchen könnten, aber hier sind ein paar gängige Beispiele.
Grafik-Tablets
Grafik-Tablets sind in Fotostudios merkwürdigerweise häufig vorzufinden, allerdings sind sie selten entscheidendes Zubehör. Keine Sorge, wenn ein solches nicht mehr in das Budget für die eigene Workstation passt, sofern man keinen konkreten Nutzen dafür hat.
Hardware-Steuergeräte
Knöpfe, Fader, Jogwheels, Arcade-Tasten, modifizierte MIDI-Controller – wenn man es anschließen kann, hat bestimmt schon jemand einen Weg gefunden, Lightroom damit zu steuern.
Hardware-Steuergeräte sind unter Fotografen unerwartet beliebt, ähnlich wie Grafik-Tablets, wobei die Vorteile ebenso subjektiv sind.
Ich werde ein Loblied auf die seltsame Sammlung an Fußschaltern und Makro-Pads singen, die ich tagtäglich in anderen Zusammenhängen verwende, aber ich werde nicht so tun, als wären sie es wert, in eine Bauanleitung für Fotografen-PCs aufgenommen zu werden.
Kartenleser, Konverter und USB-Hubs
Als professioneller Fotograf hat man wahrscheinlich eine Schublade voll mit Kartenlesern und -Adaptern. Wer hat das nicht? Wenn man sich noch nicht die Zeit genommen hat, diese chaotische Sammlung zu sortieren (und zu reduzieren), ist es keine schlechte Idee, diese Arbeit in den Workstation-Bauplan aufzunehmen.
Verwendet man alte USB 2.0-Hubs oder interne PCIe 2.0-Kartenleser wieder, führt dies zu unnötigen Engpässen im uninteressantesten Teil der Arbeit. Während externe Eingabegeräte entschieden unkritisch sind, ist es ein kluger Schachzug, etwas Geld beiseitezulegen, um das eigene Datenhandling zu verfeinern und zu verbessern.
Ein Thunderbolt 3-Hub kann unglaublich hilfreich sein; die Übertragungsgeschwindigkeiten sind den Preis wert und man wird eine gleichbleibende Leistung der restlichen Anschlüsse und Konverter erreichen.
Eine interne Thunderbolt-Karte kann ebenfalls eine gute Idee sein, dann muss man allerdings beim Motherboard-Kauf sicherstellen, dass alles miteinander kompatibel ist.
NAS- und LAN-Hardware
Wenn man eine Karriere als Systemadministrator anstrebt, ist dieser Abschnitt genau der richtige. Während die meisten NAS-Hersteller gerne behaupten, dass ihre Produkte einfach Plug-and-Play sind, liefern sie auf diese Weise nur selten eine angemessene Leistung.
Keine Sorge, wenn die Hardware-Empfehlungen im Folgenden völlig fremd klingen – dieser Video-Ratgeber deckt die Grundlagen ab. Dieses Setup macht zwar das eigene Internet oder WLAN nicht schneller, allerdings hat es einen riesigen Einfluss auf die NAS-Leistung.
Ein entsprechend verwaltetes 10GBe-Netzwerk ist erstaunlich stabil; man wird Schwierigkeiten haben, die ganze Bandbreite zu nutzen – selbst in Umgebungen mit mehreren Benutzern. Mit ein paar zusätzlichen Laptop-Stationen und einem Thin Client für nahezu kopfloses Offloading ist man für den Wettbewerb mit professionellen Unternehmensnetzwerken gerüstet.
Wurde das eigene Modem bzw. der Router seit einer Weile nicht aufgerüstet und man möchte sein Studio-Netzwerk aufrüsten, ohne sich mit 10GBe herumschlagen zu wollen, empfehle ich dringend, sich Ubiquiti anzuschauen.
Deren Schalter und APs sind grundsolide und die Netzwerk-Verwaltungs-Software ist eine der besten in der Branche. Der Betrieb eines EdgeRouter Lite mit einer UniFi Dream Machine ist eine einfache Möglichkeit, ein stabiles Studio-Netzwerk aufzubauen, ohne dabei einen Aufwand zu haben, der einem großen Unternehmen gerecht werden würde.
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