Der BenQ SW270C bietet ein komplett ausgestattetes Prosumer-Paket mit Features wie einer USB-C-Konnektivität und AQColor-Technologie, um den eigenen Arbeitsfluss zu verbessern. BenQ hat bereits seinen sehr erfolgreichen SW2700PT am Markt, aber das Unternehmen hat entschieden, sein QHD-Angebot noch einen Schritt weiter gehen zu lassen und das gemeinsam mit dem aktuellsten 4K-Angebot. Die Neugestaltung des BenQ SW270C ist nahezu unwiderstehlich für das kreative Publikum, aber bietet er auch wirklich jene ausgezeichnete Bildqualität, nach der diese Sparte sucht?
Design, Gestaltung und Features
Das erste Upgrade, das man am BenQ SW270C gegenüber seinem Vorgänger feststellen wird, ist das minimalistische Design, wodurch er weniger gewerblich aussieht. Mattschwarz ist immer eine sichere und gute Wahl für viele Bildschirme, da es immer gut und vor allem sauber aussieht, aber wir lieben es, eine etwas modernere, ästhetische Herangehensweise zu sehen, ähnlich jener des BenQ PD2720 und den anderen seiner Sorte. Diese Wiederholung ist rahmenlos, was bedeutet, dass es viel angenehmer anzusehen ist, egal, ob es sich dabei einfach um das Herzstück des eignen Schreibtisches handelt oder besonders auch während die Arbeit in vollem Gange ist.
Der BenQ SW270C ist nicht so aufdringlich, wie viele Prosumer-Bildschirme es sind, was auf seine schlichten Proportionen zurückzuführen ist. Der rechteckige Sockel nimmt nur wenig Platz in Anspruch, während die Platzierung des oberen Gelenks im hinteren Bereich es einfach macht, den Monitor näher an die Wand zu stellen. Das Gehäuse sieht aus, als würde es einiges an Masse mit sich bringen, allerdings ist das auch verständlich, wenn man einige seiner physikalischen Features bedenkt.
BenQ hat uns noch niemals enttäuscht, was die Verarbeitungs- und Herstellungsqualität bei sämtlichen Bildschirmen betrifft. Die Testeinheit des BenQ SW270C war alles in allem geschmeidig und wies keinerlei kosmetische Defekte an den Ecken und Kanten des Geräts auf. Der Mechanismus des Ständers quietscht nicht und fühlt sich auch nicht rau oder spröde an, während die Stabilität des Bildschirms dank des panzerartigen Gewichts ausgezeichnet ist.
Der BenQ SW270C ist VESA-kompatibel, aber das macht wirklich nur dann Sinn, wenn man ein Setup mit mehreren Bildschirmen nutzen möchte. Der integrierte Ständer bietet bereits eine ausgezeichnete Flexibilität an, also ist eine angenehme Sicht für all jene oder zumindest für die meisten, die lange Arbeitsstunden vor sich haben, absolut machbar. Das ist auch jene Stelle, an der der Hotkey Puck G2 sich befindet, also bedeutet der Verlust des Sockels, dass man einen anderen Punkt für eine ordentliche Versorgung des Gadgets finden muss.
Der Hotkey Puck G2 am BenQ SW270C erhöht den Komfortmesser für die Zielgruppe, welche vermutlich damit beschäftigt sein wird, Videos zu ver- und bearbeiten oder Dokumente zu überarbeiten. Das kleine Gerät erlaubt es, zwischen mehreren Features zu wechseln, darunter auch Farb-Voreinstellungen und Eingaben. Man kann außerdem ein paar Bildeinstellungen anpassen, wie beispielsweise Helligkeit oder Kontrast, indem man das Rad in der Mitte entsprechend den eigenen Bedürfnissen dreht.
Man wird immer noch Buttons am unteren Rand vorfinden, aber wir glauben, dass diese aufgrund des Hotkey Puck G2 nicht sonderlich viel Verwendung finden werden. Uns gefällt die Platzierung des Layouts, da alles direkt zugänglich, erreichbar und sichtbar ist, aber es ist dennoch einfach, sich zu verdrücken, wenn man im Dunkeln zugange ist.
Die maximierte Konnektivität ist eines der Schlüsselelemente des BenQ SW270C, er kommt mit so ziemlich jedem Anschluss, den jemand, der häufig oder professionell Bilder bearbeitet, benötigen wird. Die Haupteingänge, was Video betrifft, beinhalten DisplayPort 1.2, zwei HDMI 2.0-Eingänge und einen USB-C-Anschluss mit DP Alt Mode und 60 Watt an Ladestrom. Es gibt drei USB 3.1-Buchsen für Stecker und einen SD-Kartenslot, der praktisch ist, wenn man Bilder oder Videos schnell übertragen möchte.
Der BenQ SW270C kommt auch mit einem Kalibrierungs-Hood, welcher dazu gestaltet wurde, ungewolltes Blenden abzuwenden, ohne dabei die ursprüngliche Farbtreue zu verändern. Die Nützlichkeit der Add-ons sind für jeden Nutzer subjektiv, also sind wir froh, dass das problemlos einfach entfernbar ist.
Display und Performance
Der BenQ SW270C verfügt über ein 27 Zoll großes IPS-Panel mit einer Auflösung von 2560 x 1440, einer Bildwiederholrate von 60 Hz und einer Reaktionszeit von 5 ms. Die Hintergrundbeleuchtung ist auf 300 cd/m² eingeschränkt, während der Kontrast mit 1000:1 bewertet wird, wie es bei vielen typischen IPS-Bildschirmen der Fall ist. Dieses Modell setzt eine umfassende Farbabdeckung mit vorkalibrierter Genauigkeit voraus, unterstützt allerdings auch eine Hardware-Kalibrierung über bekannte Marken wie X-Rite, Display Pro und Datacolor.
Die Pixeldichte des Bildschirms des BenQ SW270C passt perfekt, sodass nichts skaliert werden muss und ohne benutzerdefinierte Auflösungen anwenden zu müssen, sollte man Probleme mit kleinen oder besonders detaillierten Objekten haben. Der Platz am Bildschirm ist beträchtlich erweitert, während Bilder auf dieser Größe schärfer und klarer aussehen. 4K ist jetzt viel beliebter und weiter verbreitet, was das Bearbeiten anbelangt, doch die Vorteile nehmen ab, wenn man die beiden Auflösungen mit demselben Modell im 27 Zoll großen Formfaktor vergleicht.
Der BenQ SW270C ist in der Lage, eine ausgezeichnete Farbe und Resonanz abzubilden, was auf die Technologie AQColor von BenQ zurückzuführen ist, welche den Bildschirm in Reichweite der Industriestandards platziert. Die Skala-Abdeckung sitzt ein bisschen über 99 % für sRGB und Adobe RGB, während DCI-P3 mit rund 87 % ein bisschen schlechter ausfällt. Die Farbtreue des Bildschirms liegt bei einem durchschnittlichen Delta von nur .43 und einem Maximalwert von .9.
Die Farbtemperatur andererseits ist ein bisschen wärmer als erwartet, somit ist der Besitz eines Kolorimeters, welches das weiter korrigiert, eine unbedingte Notwendigkeit. Ein paar weiße Hintergründe, wie bei Browsern oder Dokument-Apps werden ein bisschen gelblich aussehen, aber wir glauben nicht, dass das für die meisten Nutzer ein Problem darstellen wird. Das Gamma sitzt mit einem Wert von 2.2 einfach perfekt, was beweist, dass die Behandlung mit BenQ AQColor einfach erstklassig ist.
Das Kontrastverhältnis des BenQ SW270C ist ebenfalls nahe der 1100:1, was ein besserer Wert ist, als bei den meisten anderen IPS-Bildschirmen am derzeitigen Markt. Die schwarze Leuchtdichte ist nicht ganz so reichhaltig, wie bei einer VA-Variante, was man ganz besonders im Dunkeln merkt, aber man kann die Verbesserungen bei der Unterscheidung und Trennung von Graustufen und Farben wirklich sehen. Wir empfehlen es an dieser Stelle, die Helligkeit auf rund 30 % nach unten zu drehen, um diesen Aspekt maximieren zu können, aber wenn man sich auf einen mit einem Kolorimeter festgelegten Luminanz-Punkt verlässt, wird man im Gesamten bessere Ergebnisse erzielen können.
Die Einheitlichkeit des Panels der Testeinheit des BenQ SW270C war brillant, es gab wirklich keinen Unterschied zum D65-Standard bei einem Großteil der Quadranten des Bildschirms. Mit einem Kolorimeter wird man leichte Abweichungen von 8 – 10 % bei der Helligkeit feststellen können, aber das ist mit bloßem Auge kaum erkennbar. Natürlich sind nicht alle Modelle des SW270C exakt gleich gemacht, besonders nicht die IPS-Varianten und solche, die für Lichtundichtigkeiten äußerst anfällig sind.
Einer der größten Nachteile des BenQ SW270C ist die Pixel-Empfänglichkeit, die Unschärfe bei extrem farbenfrohen, schnellen Übergängen in Spielen verursacht. Schwenkt man den Bildschirm oder wischt man ihn ab, so wird fast immer eine Spur offengelegt und erkennen zu sein, was dieses Modell weniger ideal für Gaming macht. Der Monitor ist immer noch sehr nützlich für Gelegenheits-Titel, man kann also nach einem harten Tag voll Arbeit noch immer gut entspannen und abschalten.
Der BenQ SW270C ist auch nicht mit FreeSync kompatibel, man muss sich also auf VRR-Technologien verlassen, um die Frames flüssig zu halten. Der Input Lag ist außerdem eher auf der höheren Seite, mit einem Durchschnitt von 35 ms, was besonders für Nutzer, die flinkere Exemplare gewohnt sind, auffällige Verzögerungen bedeuten wird.
Gedanken zum BenQ SW270C
Der BenQ SW270C ist ein atemberaubender Monitor für grafische Arbeiten, Bildbearbeitung und Content Creation, was seinen Vorteilen zu verdanken ist, die durch die Behandlung mit AQColor geschaffen wurden. Man muss das Feature zur Kalibrierung der Hardware gar nicht anwenden, aber es ist eine wirklich gern gesehene Erweiterung, wenn man kleinere Probleme, wie zum Beispiel eine leichte Abweichung der Farbtemperatur korrigieren möchte. Der Bildschirm beinhaltet außerdem eine Handvoll nützlicher und gut angepasster, optimierter Voreinstellungen, was uns aber noch mehr zusagt ist, wie bequem diese über den Hotkey Puck G2 zugänglich sind.
Eine Sache, bei der der BenQ SW270C einfach nicht überragend ist, ist die Gaming Performance, das ist aber absolut verständlich, da er auch nicht für diese Art der Nutzung entwickelt wurde. Es wäre unserer Meinung nach unfair, diesen Monitor anhand solcher Aspekte zu bewerten, besonders, wenn man bedenkt, wie großartig er für seinen Hauptzweck dient. Der BenQ SW270C ist ein wertvoller Nachfolger des SW2700PT, aber was er unter der Haube zu bieten hat, lässt das edle Preisschild so erscheinen, als würde man ein ausgezeichnetes Angebot ergattern.
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