Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T ist der günstigste der Odyssey-Reihe, aber er verfügt dennoch über ein fähiges Display für rasantes Gaming. Sein Hauptmerkmal: Im Gegensatz zu den Varianten G5, G7 und G9 ist er flach – die genannten verfügen über steile Krümmungen für mehr Immersion. Schauen wir uns an, wie der Samsung Odyssey G3 sich im Vergleich zum Wettbewerb schlägt und ob er seinem Namensgeber würdig ist.
Design und Features
Der Samsung Odyssey G3 besitzt die gleiche mattschwarze Ästhetik wie die Monitore G5 und G7, allerdings mit ein paar bemerkenswerten Unterschieden. Das Design des Ständers sieht anders aus und der Monitor ist flach, im Gegensatz zu den 1000R-Krümmungen seiner High-End-Geschwister. Der Bildschirm ist auf drei Seiten rahmenlos, aber die inneren Grenzen sind immer noch sichtbar, wenn er verwendet wird.
Das Gehäuse des Samsung Odyssey G3 LF27G35T sieht deutlich schlanker aus, da sich die meisten Ausbuchtungen auf den mittleren Bereich konzentrieren. Er verfügt jedoch übe reinen großen Ständer mit einem Y-förmigen Fuß, der seine Annehmlichkeiten mit sich bringt. Du wirst 11 Zoll (etwa 28 cm) Tiefe auf deinem Schreibtisch brauchen, es kann also sein, dass du alles neu anordnen musst.
Die Verarbeitungsqualität des Samsung Odyssey G3 LF27G35T ist großartig, obwohl der Monitor sich eher am unteren Ende des Preisspektrums befindet. Das Plastik fühlt sich dick und langlebig an und es gibt kein Wackeln durch den integrierten Stand-Fuß. Der Monitor sieht nicht so aus, als wäre er übereilt oder billig gemacht worden, es finden sich nirgends kosmetische Mängel.
Unser unbeliebtester Aspekt des Samsung Odyssey G3 LF27G35T ist, dass er Knöpfe anstelle von Joysticks verwendet, die es sogar bei den Büro-Bildschirmen der Marke gibt. Das Layout befindet sich auf der Rückseite, sodass du dich vorbeugen und sie ertasten musst, wenn du am OSD herumspielen willst. Das ist zeitaufwendig und fehleranfällig – moderne Bildschirme sollten immer über einen Joystick verfügen.
Der Ständer des Samsung Odyssey G3 LF27G35T bietet Neigungs-, Schwenk-, Dreh- und Höhenverstellung für deinen Komfort. Es ist einfach, eine komfortable Sicht mit dem Monitor einzustellen, sodass die meisten Anwender sich nicht für eine VESA-Montage entscheiden müssen. Diese ist nur dann notwendig, wenn du zu wenig Platz auf deinem Schreibtisch haben solltest oder wenn du ein Multi-Screen-Setup bauen willst, um noch immersiveres Gaming zu erzielen oder für Multitasking-Zwecke.
Das Layout des Samsung Odyssey G3 LF27G35T bietet nicht viel, da es nur das Notwendigste für normale Anwendungen besitzt. Es verfügt über je einen Slot für DisplayPort 1.2, HDMI 2.0, VGA und eine 3,5 mm Klinke für Audiogeräte. Konkurrenten mit Fast-IPS-Panels wie der Gigabyte G27F bieten zumindest USB 3.0-Anschlüsse, aber deren Verwendung ist ohnehin zweitrangig, da die meisten Benutzer ohnehin direkt am Motherboard verbinden werden.
Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T hat keine Lautsprecher und ist nicht mit den Monitor-Soundbars der Marke kompatibel. Das ist für Gaming-Displays aber verzeihbar, da die Anwender sich ohnehin für Tischgeräte oder Kopfhörer entscheiden. Allerdings würden wir gerne alles bekommen, was bei diesem Preispunkt möglich ist, zumal es im Moment günstigere Optionen gibt.
Display und Leistung
Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T verfügt über ein 27 Zoll großes VA-Panel mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080, einer Bildwiederholrate von 144 Hz und einer beschleunigten Reaktionszeit von 1 ms. Die Hintergrundbeleuchtung bietet die typische Helligkeit von 250 cd/m², allerdings wird das Kontrastverhältnis mit 4.000:1 angegeben. Fast-IPS ist heutzutage beliebter, aber du kannst dieselbe Kontraststufe nicht für tiefe Farben und sattere, dunkle Szenen bekommen.
1080p für 27 Zoll-Bildschirme ist bei manchen unbeliebt, da es weniger scharf ist, im Gegensatz zu 1440p-Varianten, die außerdem mehr Platz bieten. Allerdings eignet es sich perfekt für kompetitives Gaming, da die Sichtbarkeit verbessert ist, weil Bilder auf Kosten der Schärfe vergrößert werden. Es ist auch einfacher, die meisten Spiele mit hohen Frameraten zum Laufen zu bringen und das ist für kompetitives Gaming notwendig.
Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T rendert 99 % des sRGB-Farbraums, was für den täglichen Gebrauch anständig ist, einschließlich kompetitives Gaming. Die Standard-Genauigkeit ist akzeptierbar und ohne Kalibrierung einsatzbereit, da der deltaE-Durchschnitt bei nur 2,37 liegt. Das ist nahe dem Idealwert von 2,2, sodass der Monitor eine gut Wahl zum Plug-and-Play-Einsatz ist.
Allerdings kannst du die Bildqualität weiter verbessern, wenn du den Monitor manuell kalibrierst oder ein Kolorimeter verwendest. Die Anwendung des Letzteren für die Kalibrierung des Monitors hat den dE-Schnitt auf 0,86 verbessert, wodurch er bereits für Bildbearbeitung und ähnliche Arbeiten geeignet ist. Kolorimeter sind aber alles andere als günstig, daher ist es am besten, wenn du zunächst versuchst, manuell an den Einstellungen herumzuspielen, bevor du sehr viel Geld für so ein Gadget ausgibst.
Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T hat es geschafft, einige seiner Spezifikationen zu übertreffen, angefangen mit einer Spitzenhelligkeit von 277 cd/m². Das ist sehr viel für den alltäglichen Einsatz, allerdings könnte es Probleme damit geben, Blendwirkungen zu bekämpfen, wenn dein Raum mehrere Fenster hat. Das Kontrastverhältnis hat einen atemberaubenden Wert von 4.154:1 bei 60 % Helligkeit erreicht, wodurch Schwarz sowie tiefe und dunkle Szenen so düster sind wie vorgesehen.
Die Panel-Gleichmäßigkeit hingegen würde ein paar Verbesserungen vertragen, da es Probleme mit Eintrübungen und Clouding in den Ecken des Bildschirms gibt. Sie sind insbesondere in dunklen Szenen stark bemerkbar, wo der Samsung Odyssey G3 LF27G35T sich durch den Kontrast auszeichnen sollte. Zum Glück sind diese Probleme nicht auf der gesamten Linie permanent, da Varianzen und Toleranzen im Spiel sind.
Der Dealbreaker beim Samsung Odyssey G3 LF27G35T ist die Reaktionszeit, die sich hinter Fast-IPS-Monitoren in derselben Preisklasse hinterherschleppt. Er ist gegenüber Unschärfe und Nachleuchten anfällig, auch wenn das nur dann lästig ist, wenn man schnellere Panels gewohnt ist. Der Overdrive hat nur eine Einstellung und die Aktivierung hat nur dieses Merkmal um einen geringen Prozentsatz verbessert.
Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T ist ein FreeSync-Monitor, der allerdings auch mit dem G-Sync Capable-Modus von G-Sync funktioniert, auch wenn er nicht entsprechend zertifiziert ist. Beide GPU-Marken haben attraktive Karten für Gaming mit hoher Bildwiederholrate zu bieten, also ist es immer gut, VRR zu haben, unabhängig davon, welche Grafikkarte du letztendlich verwendest. Der Input-Lag liegt bei 5 ms, was nicht gerade das Schnellste ist, allerdings wirst du dennoch keine Verzögerungen bemerken, wenn du diesen Monitor verwendest.
Gedanken zum Samsung Odyssey G3 LF27G35T
Der Samsung Odyssey G3 LF27G35T ist ein anständig gestalteter Monitor, der als Teil deiner Battle-Station unauffällig aussieht. Wir lieben den Ständer und das hohe Kontrastverhältnis neben der ab Werk vernünftigen Farbgenauigkeit. Es handelt sich hierbei um einen der Monitore, die direkt verwendet werden können, auch wenn wir wissen, dass sich viele mit dem OSD eines Monitors gut auskennen.
Allerdings gibt es ein paar Dealbreaker, die du in Betracht ziehen solltest, wenn du dich für den Samsung Odyssey G3 LF27G35T entscheidest. Die Pixel-Reaktionszeit ist nicht mit anderen Monitoren dieser Klasse gleichauf, sodass er nicht die beste Wahl ist, wenn du es mit E-Sports ernst meinst. Er ist ein rundum guter Monitor, aber Alternativen mit Fast-IPS-Panels sind für das Geld eine bessere Wahl.
Vorteile:
- Anständige Gamut-Abdeckung
- Hohes Kontrastverhältnis
- Funktionales Design
- Großartige Genauigkeit (Standard und kalibriert)
Nachteile:
- Mittelmäßige Pixel-Reaktionszeit
- Eingeschränkte Features
- Höherer Preis
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