Roccat könnte mit dem Peripherie-Giganten Turtle Beach zusammengefasst werden, aber im Moment sind die firmeneigenen Gaming-Zubehöre immer noch am Leben und sie laufen auch sehr gut, darunter auch die Gaming Maus Kone Pure Owl-Eye, die vor kurzem mit einer weißen Edition aufgefrischt wurde. Ich muss sagen, dieses kleine Ding ist eine sehr grundlegende Veränderung im Vergleich zu der kräftigeren Gürtellinie der Corsair Ironclaw RGB, aber diese kleine Maus für 50.99 euros hat immer noch eine Menge gegenüber seinen riesigen Mitstreitern zu bieten. Ist sie aber das beste Produkt unter den Gaming-Mäusen? Hier ist, was ich darüber denke.
Wenn da nicht der riesengroße Roccat-Löwe wäre, der in allen Farben des Regenbogens im unteren Bereich der Kone Pure leuchtet, könnte man dieses Owl-Eye-Modell fast mit einer herkömmlichen, alten Office-Maus verwechseln. Während der weiße Streifen vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist, im Vergleich im Vergleich zum gewöhnlichen, schwarzen Modell, bin ich ehrlichgesagt eher verliebt in das Design, wenn auch nur deshalb, weil es erfrischend anders aussieht, als all die anderen schwarzen Dinge auf meinem Schreibtisch.
Mit einem Gewicht von nur rund 88 Gramm ist die Kone Pure Owl-Eye eine der leichtesten Gaming-Mäuse überhaupt – nur 8 Gramm schwerer als die drahtlose Logitech G Pro-Maus, dich ich alltäglich nutze. Sie ist großartig für jemanden mit so kleinen Händen, wie ich sie habe und für schnelllebige Shooter wie Doom oder aktueller The Division 2 fühlt sich die Maus wirklich wunderbar schnell und reaktionsfähig an, wenn ich sie auf meinem Mauspad herumbewege. Das Mausrad, muss ich hinzufügen, ist außerdem auch eine absolute Schönheit.
Es gibt aber doch etwas an der gesamten Form und Erscheinung, das mir nicht so wirklich zugesagt hat. Zuerst dachte ich, das würde mir so vorkommen, weil sie zu flach ist, aber die Höhe von 39 Millimeter ist nur ein Millimeter niedriger, als die Logitech G Pro Wireless. Das kann es also nicht gewesen sein. Trotzdem war ich ständig damit beschäftigt, meine Hand hin- und herzubewegen, um eine komfortable Position zu finden – ein bisschen so, als hätte man einen Pullover verkehrt angezogen. Natürlich passt es, aber irgendwie fühlt es sich falsch an.
Dann habe ich festgestellt, dass es von den sehr begrenzten Daumenrillen und jenen für den kleinen Finger herrührte, Diese verfügen über ziemlich ausgeprägte Kanten zu ihren sonst doch glatten Aushöhlungen und es ist offensichtlich, dass gewollt ist, dass die Finger in genau dieser bestimmten Position verbleiben. Für mich jedoch bedeutet das, dass mein Zeigefinger, mein Mittel- und mein Ringfinger sich anfühlen, als wären sie viel zu weit vorne und würden nicht genügend Gewicht auf Rückseite meiner Hand verlagern, um ihr entsprechend Stabilität geben zu können. Und mit den restlichen, eher dürftigen, spärlichen Abmessungen der Maus, kann ich mir vorstellen, dass das Problem Individuen, die über größere Hände als ich verfügen, nur noch mehr auf die Palme bringt.
All jene, die gewölbte Klauengriffe vorziehen, werden mit der kompakten Form der Kone Pure Owl-Eye besser klarkommen, da diese Haltung als ein bisschen natürlicher wahrgenommen wird. Auf jeden Fall waren meine Finger zu altersschwach, um diese Art der Haltung über einen längeren Zeitpunkt auszuhalten, zu guter Letzt schaffte ich es mit einer Art von leicht schiefem Fingerspitzen-Griff, anstelle des gewöhnlichen, gewölbten Klauengriffs.
Lassen wir die Design-Trödeleien beiseite, ist die Kone Pure Owl-Eye überraschend flexibel, wenn man die geringen Kosten bedenkt. Mit einer DPI-Reichweite, die sich über die gesamte Spanne von 100 bis 12.000 DPI erstreckt und sieben programmierbaren Tasten bietet die Maus bereits mehr Möglichkeiten, sie nach Belieben personalisieren und anpassen zu können, als die nahezu gleich teure Steelseries Rival 310 oder die HyperX Pulsefire FPS.
Die Buttons auf der Seite sind standardmäßig als Kontrolltasten für Vor und Zurück eingestellt, während die beiden Knöpfe, die sich unter dem Mausrad befinden, es zulassen, zwischen den fünf unterschiedlichen DPI-Einstellungen der Kone zu blättern, aber jeder von ihnen (darunter auch das Mausrad und die Haupttasten für Linksklick und Rechtsklick) kann eine Vielzahl an unterschiedlichen Funktionen über die Swarm-Software von Roccat zugewiesen werden. Darüber hinaus erlaubt die Funktion Easy-Shift+ es sogar, jedem dieser Buttons eine zweite, sekundäre Funktion zuzuweisen, was eine Gesamtzahl von 17 möglichen Befehlen zur Verfügung stellt. Das ist unglaublich großzügig für eine solch preiswerte, günstige Gaming-Maus, ob man so viele Funktionen jedoch jemals wirklich benötigen wird, ist eine andere Frage.
Dennoch ist eine große Reichweite an möglichen Optionen ist meiner Meinung nach immer willkommen, auch, wenn das Interface von Swarm manchmal ein bisschen überhäuft und unordentlich erscheinen kann. Die DPI-Einstellungen können in 100 DPI großen Schritten verändert und eingestellt werden und es ist sogar möglich, die Geschwindigkeit für vertikalen Scroll und horizontalen Tilt anzupassen, wenn dies gewünscht ist. Die Button-Funktionen sind auch umfangreich, wobei Dutzende, Gaming-spezifische Makros beinhaltet sind, aus denen man wählen kann, wenn man nicht gerade seine eigenen Internet-, Medien- und Betriebssystem-Shortcuts aufzeichnen möchte. Des Weiteren ist es möglich, bestimmte Programme, Ordner oder Webseiten per Hotkey zu öffnen.
Man kann auch durch die fünf unterschiedlichen Profile durchwechseln, sowie auch DPI- und Sensitivitäts-Geschwindigkeiten. Das einzige, was wirklich fehlt, ist die Möglichkeit, einen „Sniper“-Button für die DPI zuzuweisen, sodass man die DPI-Zahl spontan wechseln kann, wenn man beispielsweise Schüsse in FPS-Spielen ausrichtet. Das wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen, aber bedenkt man nur die bloße Anzahl an anderen Dingen, die die Kone Pure Owl-Eye tun kann, so wäre es wirklich kleinlich, wegen einer Funktion weniger herumzunörgeln.
Mit seinem geflochtenen Kabel ist die Roccat Kone Pure Owl-Eye mit ihrem derzeitigen Preis ein absolutes Schnäppchen, welches High-End-Features anbietet, die man sonst nur bei Gaming-Mäusen vorfindet, die um ein Vielfaches mehr kosten. Mir persönlich sagt die kompakte Form nicht wirklich zu, wenn man seine Mäuse aber gerne klein, leicht und vollgepackt mit Features mag, so denke ich, dass es sich hierbei um eine großartige Budget-Alternative zu unserer derzeitigen besten Gaming-Maus, der Corsair Ironclaw RGB.
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