Wir haben Googles fragwürdige Handlungen schon eine ganze Weile mitangesehen. Da die App aber so unheimlich praktisch ist, haben Sie sie allerdings wahrscheinlich auch weiterhin verwendet. Die neuesten Nachrichten darüber, dass E-Mail Inhalte an Drittanbieter geleaked und von Mitarbeitern gelesen wurden, könnten das Fass aber zum Überlaufen gebracht haben. Wollen Sie also mit Google abschließen, aber nicht, dass Ihre Informationen gespeichert bleiben, dann erfahren Sie hier, wie Sie Ihren Google-Verlauf löschen können.
Was weiß Google eigentlich über Sie?
Dass Google Ihre Informationen speichert, kann sehr praktisch sein – besonders, wenn Ihre Kontakte und E-Mails über verschiedene Geräte vernetzt sind. Es kann außerdem nützlich sein, dass Ihre Karten-App und Ihr Smartphone dieselben Daten wie Ihr Browser zur Verfügung haben, um Ihnen so Ihre Lieblingsorte anzuzeigen und Sie nachvollziehen zu lassen, wo Sie sich aufgehalten haben.
Das Problem ist allerdings, dass die Daten auch für Dinge genutzt werden können, die Ihnen wahrscheinlich eher weniger gefallen. So hat beispielsweise die Polizei in den USA bereits Googles Standortinformationen genutzt, um Menschen in der Nähe von Verbrechensorten festzunehmen.
Es ist außerdem ans Licht gekommen, dass Google Ihre Standortdaten auch dann aufzeichnet, wenn Sie Optionen ausgewählt haben, die es davon abhalten sollte. Geschichten wie diese lassen uns vermuten, dass die einzige Möglichkeit, kein Opfer dieses Datensammelns zu werden, darin besteht, Google gar nicht mehr zu nutzen.
Viele haben bereits darauf hingewiesen, wie verdächtig es ist, dass sie Spam erhalten, der scheinbar zu den Aussagen in ihren E-Mails passt. Wie bereits erwähnt, hat Google vor kurzem offengelegt, dass es Drittanbietern Einsicht in Ihr Gmail-Konto gewährt und ihnen damit Einblick in Ihre Kaufgewohnheiten, Ihre persönlichen Vorlieben und vieles mehr gegeben hat.
Das ist der Grund, wieso Sie so viele Spam-Mails für billige Urlaube erhalten, wenn Sie Ihren Freunden schreiben, dass Sie mal wieder eine Auszeit brauchen oder Ihnen Kontaktlinsenwerbung angezeigt wird, wenn Sie sich ständig bei Ihrem Partner über die Arbeit am PC beschweren.
Daten können alles Mögliche über uns offenlegen. Wollen Sie herausfinden, was Google so alles über Sie weiß, dann sehen Sie sich diesen Link an. Er verrät Ihnen, welche Interessen Sie laut Google haben. Das Unternehmen nutzt die über Sie gesammelten Daten, um zu entscheiden, welche Werbung Ihnen angezeigt werden sollte.
Nutzen Sie ein Android-Smartphone, dann kann Google außerdem herausfinden, wo Sie sich den gesamten Tag über aufhalten – und das wirklich jeden einzelnen Tag. Auf diese Weise kann es alle möglichen Daten über Sie sammeln. Es kann herausfinden, welche Geschäfte Sie mögen, welche Hobbies Sie haben und sogar, mit wem Sie sich treffen.
Ein Android Smartphone, das mit Ihrem Haupt-Google-Konto verbunden ist, kann außerdem auf Ihre Kontakte zugreifen. Nutzen Sie den Google Kalender, dann weiß das Unternehmen selbst darüber Bescheid, ob Sie rechtzeitig zu Ihren Terminen erscheinen.
Vielleicht glauben Sie jetzt, dass Ihre Daten mit einem iPhone vor Google sicher sind. Nutzen Sie allerdings Googles Apps und Services – was schwer zu vermeiden ist – dann kann es noch immer Zugriff auf Ihren Standort erhalten.
Verhält sich Ihr Smartphone merkwürdig und Sie haben keinen Grund davon auszugehen, dass es einfach alt geworden ist, dann sollten Sie sich vielleicht auch unseren Artikel zu den besten Antivirus-Angeboten für Android ansehen, um herauszufinden, ob unerwünschte Software auf Ihrem Handy aktiv ist.
Lassen Sie Ihren Chrome-Verlauf Geschichte werden
Chrome speichert sämtliche von Ihnen besuchten Webseiten und teilt die Daten über alle vernetzten Geräte. Wollen Sie nicht, dass diese Informationen gespeichert werden, dann können Sie sie auch löschen.
Klicken Sie dazu auf die drei Punkte oben rechts auf dem Bildschirm, um das Menü zu öffnen. Wählen Sie anschließend Verlauf > Verlauf aus. Sie können den Verlauf außerdem öffnen, indem Sie auf Strg + H klicken.
Die Anzeige ist recht übersichtlich, sodass Sie alles, was Sie brauchen, finden sollten, ohne zu lange danach suchen zu müssen.
Die „Browserdaten löschen” Option sollte Ihnen auf der linken Seite des Bildschirms angezeigt werden. Klicken Sie sie an, um das Einstellungsmenü zu öffnen. Dort können Sie auswählen, was Sie löschen wollen. Es gibt die einfache und fortgeschrittene Version dieses Menüs, zwischen denen Sie wechseln können, indem Sie oben die entsprechenden Optionen auswählen.
Mit der einfachen Variante können Sie auswählen, ob Sie lediglich Ihren Browserverlauf löschen oder außerdem Cookies und gecachte Daten entfernen wollen. Cookies ermöglichen Webseiten, Daten über Sie zu sammeln. Machen Sie sich Sorgen um Ihre Privatsphäre, dann wollen Sie diese also vielleicht ebenfalls entfernen. Sie sind allerdings nützlich, um Ihre Einstellungen und Ihre Präferenzen zu speichern.
Gecachte Daten nehmen Speicherplatz ein, können allerdings den Ladeprozess beschleunigen. Fehlt es Ihnen an Speicherplatz, dann sollten Sie also auch diese löschen. Auch der Cache kann genutzt werden, um Ihren Browserverlauf zu verfolgen. Wollen Sie also, dass dieser privat bleibt, dann sollten Sie auch ihn löschen.
Mit der fortgeschrittenen Version dieses Menüs erhalten Sie Optionen, mit denen Sie noch weitere Dinge wie Passwörter und Formulardaten löschen können. Diese könnten genutzt werden, um Ihren Browserverlauf herauszufinden und in einigen Fällen von anderen verwendet werden, um sich von Ihrem Computer Zugriff auf Ihre Konten zu verschaffen.
Ihren Browser Ihre Passwörter speichern zu lassen, ist zwar praktisch, aber auch riskant. Wollen Sie dafür sorgen, dass Ihr Konto sicherer ist, ohne jedes Mal Ihre Passwörter eingeben zu müssen, dann lohnt es sich, sich einen Passwortmanager zuzulegen.
Die Auswahl für den Zeitraum lässt Sie festlegen, bis zu welchem Zeitpunkt in der Vergangenheit Sie Ihre Daten löschen wollen. Wollen Sie Ihre gesamten Daten löschen, dann wählen Sie hier „Gesamte Zeit“ aus. Wollen Sie allerdings lediglich Ihren kürzlichen Browserverlauf löschen, dann können Sie sich auch für eine der anderen Optionen entscheiden.
Entscheiden Sie sich für die Option für die gesamte Zeit, dann werden all Ihre Daten gelöscht und Sie können sicher sein, dass niemand erfahren wird, dass Sie eigentlich ein riesiger Justin Bieber Fan sind.
Alles von Google
Wollen Sie sämtliche Informationen, die Google zu Ihrem Konto speichert, löschen, dann gehen Sie auf myactivity.Google.com. Hier wird Ihnen der Browserverlauf all Ihrer Geräte angezeigt.
Links auf dem Bildschirm finden Sie einen Link namens „Aktivitäten löschen nach“. Wenn nicht, dann finden Sie ihn, indem Sie auf die drei Punkte oben rechts klicken.
Sie können sich entweder entscheiden, die Daten all Ihrer Apps zu löschen oder lediglich die Apps auszuwählen, deren Daten Sie löschen wollen. Sie können außerdem einen bestimmten Zeitraum festlegen. Wählen Sie, um alles zu löschen, „Alle Produkte” und „Gesamt bisher” aus.
VPN Schutz
Eine weitere Möglichkeit, es noch schwerer zu machen, Sie zu Tracken, ist ein virtuelles, privates Netzwerk zu nutzen. Da Sie auch über andere Faktoren identifiziert werden können, ist allerdings nicht ganz klar, ob Sie das Google Tracking dadurch vollständig vermeiden können.
Sind Sie während der Verwendung eines VPN in einem Google Service angemeldet, dann wird Ihr Konto natürlich auch weiterhin mit Ihren Aktivitäten in Zusammenhang gebracht werden können.
Ein VPN wird allerdings zumindest Ihren Standort verschleiern. Sind Sie nicht in Ihrem Google Konto angemeldet, dann wird dadurch auch verhindert, dass Dienste Daten sammeln und so Ihre IP-Adresse identifizieren können. Es gibt außerdem noch viele weitere Gründe, wieso Sie ein VPN nutzen sollten, wie z.B.um sich vor Cyber-Kriminalität zu schützen.
Fazit
Halten Sie sich an alle in diesem Artikel aufgeführten Punkte, dann sollte Google die zu Ihnen gespeicherten Daten gelöscht haben oder zumindest keine weiteren sammeln können. Wollen Sie noch mehr dazu herausfinden, was Google zu Ihnen speichert, dann können Sie diesen Link besuchen, über den Sie sämtliche Daten herunterladen können.
Tracking und Privatsphäre entwickeln sich ständig weiter. Wollen Sie Ihre Informationen vor Google schützen, dann hoffen wir, dass Ihnen diese Tipps einen Vorsprung geben. Ruhen Sie sich allerdings nicht darauf aus, da stetig neue Tracking-Methoden und Sicherheitslücken gefunden werden.
Haben Sie diese Tipps bereits getestet, dann lassen Sie uns wissen, wie Sie sich geschlagen haben. Sollten Sie noch weitere Hinweise dazu haben, wie Sie Ihre Privatsphäre schützen können, dann teilen Sie uns auch diese gerne mit. Vielen Dank, dass Sie unseren Artikel gelesen haben. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
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